Lehrende/r: Prof. Dr. Johannes Hürter
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS.NG.Reform.Krise
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 30
Anmeldegruppe: SOSE11 HS NG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Mit der fulminanten Regierungserklärung des ersten sozialdemokratischen Bundeskanzlers Willy Brandt im Oktober 1969 schien ein grundlegend neuer Abschnitt der westdeutschen Demokratie zu beginnen. Nach den soziokulturellen Umbrüchen und Konflikten in den unruhigen 1960er Jahren wollte die neue SPD/FDP-Regierung „mehr Demokratie wagen“ und den gesellschaftlichen Wandel durch staatliche Reformprogramme steuern. Zugleich sollte eine Entspannungspolitik den Ost-West-Gegensatz mildern und auch in der Außenpolitik mehr Sicherheit schaffen. Doch schon nach wenigen Jahren war der reformerische Schwung vorüber. Rezession, Massenarbeitslosigkeit, Terrorismus, Umweltzerstörung, nukleares Wettrüsten und andere zugleich nationale wie transnationale Probleme erforderten eine pragmatische Regierungspolitik, verunsicherten die Gesellschaft und führten zu neuen sozialen Bewegungen. Die vielfältigen Gegensätze und Wechselwirkungen von Reform und Krise machen die „langen“ 1970er Jahre zu einem besonders interessanten Zeitraum und einer bis heute nachwirkenden Transformationsphase der bundesdeutschen Geschichte.
Empfohlene Literatur: Zur Einführung und Vorbereitung: Andreas Rödder, Die Bundesrepublik Deutschland 1969-1990, München 2004 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte)