Lehrende/r: Prof. Dr. Sandra Poppe
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Inhalt: Seit den 1990ern Jahren ist innerhalb der Geisteswissenschaften von einem 'visual turn' die Rede, der sich auch in der literaturwissenschaftlichen Forschung niedergeschlagen hat. Gemeint ist damit ganz allgemein die aktuelle Tendenz der Wissenschaft, sich auf das Visuelle, Bildliche des Forschungsgegenstands zu konzentrieren. Aber was bedeutet dieser so genannte 'visual turn' für die Literatur und die Literaturwissenschaft? Wie kann man diese neue Ausrichtung für eine Darstellungsform fruchtbar machen, deren Medium der Text und damit die Schriftsprache und nicht das Bild ist? Im Seminar soll der These nachgegangen werden, dass Literatur beispielsweise über das Verfahren der Beschreibung visuelle Wahrnehmung vermitteln kann und diese für die Bedeutungskonstitution des Textes eine zentrale Rolle spielt. Dazu werden sowohl theoretische Texte zur Abgrenzung von Narration und Deskription sowie zur Ekphrasis als spezieller Form der Beschreibung gelesen. Zudem sollen aktuelle Texte aus der interdisziplinären Visualitätsforschung diskutiert werden. Als literarische Beispiele dienen dem Seminar kürzere und längere Texte, in denen der Visualität eine zentrale Rolle zukommt, wie z.B. Joseph Conrads "Heart of Darkness", Peter Weiss‘ "Der Schatten des Körpers des Kutschers" und Kafkas "Amerika".