Lehrende/r: Prof. Dr. Antje Dammel
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: KLTF: Luxemburgisch
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 35
Anmeldegruppe: KLTF
Prioritätsschema: Priorisierung Senatsrichtlinie:Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende höherer Fachsemester (6. Semester) bevorzugt berücksichtigt.
Kontingentschema: KLTF - HS
Voraussetzungen / Organisatorisches: Voraussetzung ist der erfolgreiche Besuch der Einführung in die Historische Sprachwissenschaft (HIST) Begleitend zu diesem Seminar findet am Sa., den 7. Mai 2011, ein 8-stündiger Sprachkurs 'Luxemburgisch' statt (Leitung: Chr. Breckler, Univ. Luxemburg), der die einmalige Gelegenheit bietet, "e bësselchen Lëtzebuergesch schwätzen ze léieren". Allen Teilnehmer/innen am Seminar wird nachdrücklich empfohlen, auch den Sprachkurs zu besuchen.
Inhalt: Dieses Seminar gilt der jüngsten aller germanischen Sprachen, dem Luxemburgischen. Diachron hat es sich aus moselfränkischen Dialekten des Deutschen emanzipiert und 1984 per Gesetz Sprachstatus erlangt. Seitdem erfährt es einen rasanten Ausbau zur Standardsprache und erobert neue funktionale Domänen gegenüber den anderen beiden Amtssprachen Luxemburgs, dem Französischen, besonders aber dem Deutschen. Neben diesen eher soziolinguistischen Aspekten (Ausbau mit Distanzierung vom moselfränk. Dialektkontinuum und Triglossiesituation) weist auch die Grammatik des Luxemburgischen hochinteressante Phänomene auf: So ist die Phonologie weniger wortsprachlich gesteuert als die des Deutschen. In der Flexionsmorphologie wurden modulative Verfahren stark ausgebaut, etwa im Verbalbereich die Wechselflexion, die 2./3.Pers.Sg. vom übrigen Präsens abhebt und die Grenze zwischen starken und schwachen Verben verwischt (z.B. ech huelen, du hëlls, si hëllt 'holen/nehmen, 1.-3.Sg.'). Im Nominalbereich fällt neben der Generalisierung des en-Plurals (Auto - Autoen) auch die starke Funktionalisierung von Pluralumlaut auf, der durch Lautwandel nicht mehr als solcher erkennbar ist und sogar bei Entlehnungen greift (Club - Clibb). Bekannt ist das Luxemburgische auch für seine Grammatikalisierung von GEBEN zum Passivauxiliar (Den Hond gëtt gewäsch. 'Der Hund "gibt" gewaschen'). Weitere mögliche Themen sind u.a. Familiennamen, Phraseologie und Orthographie des Luxemburgischen.
Empfohlene Literatur: Für erste Einblicke: Gerald Newton(ed.)(1996): Luxembourg and Lëtzebuergesch. Language and Communication at the Crossroads of Europe. Oxford. Zur Recherche: Infolux - Forschungsportal zum Luxemburgischen der Universität Luxemburg (dort z.B. Bibliographie und Luxogramm) http://engelmann.uni.lu/infolux/
Zusätzliche Informationen: In diesem Seminar kann ein Hauptseminarschein im Rahmen der alten Studiengänge erworben werden.