Lehrende/r: Jens Lemanski
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: Kosmologie
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 45
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Inhalt: "Alle Wissenschaft ist Kosmologie" schrieb Karl Popper 1959 im Vorwort zur englischen Ausgabe seiner "Logik der Forschung". Unser kosmologisches Weltbild beeinflusst nicht nur unsere wissenschaftliche Erkenntnis, sondern bildet auch zu allen Zeiten der Wissenschaftsgeschichte einen interdisziplinären Schnittpunkt zwischen Geistes- und Naturwissenschaft. Das Seminar vefolgt an exemplarischen Textauszügen die Kosmologie von ihren antiken Anfängen bis in die neuzeitliche Gegenwart. Dabei wird besonders die Entstehung des aristotelisch-ptolemäischen Schalenkosmos mit der Erde im Mittelpunkt, die Verfestigung dieses Weltbildes in der 'Metaphysik' des Mittelalters und die Stellarisierung der Erde in der Neuzeit untersucht. Insofern lässt sich die Geschichte der Kosmologie auch als eine spezielle Geschichte der Philosophie verstehen, in der Autoren wie Platon, Aristoteles, Augustinus, Averroes, Nicolaus Cusanus oder Kopernikus zu Wort kommen. In diesem Zusammenhang lassen sich dann auch theologische oder erkenntnistheoretische Probleme wie der "Tod Gottes" oder die "Kopernikanische Wende" diskutieren.
Empfohlene Literatur: Blumenberg, Hans: Aspekte der Epochenschwelle. Cusaner und Nolaner. Frankfurt a. M. 1976. Blumenberg, Hans: Die Genesis der kopernikanischen Welt. Frankfurt a. M. 1996. Blumenberg, Hans: Lebenszeit und Weltzeit. Frankfurt a. M. 2001. Kanitscheider, Bernulf: Kosmologie. Geschichte und Systematik in philosophischer Perspektive. Stuttgart 2002. Koyré, Alexandre: Von der geschlossenen Welt zum unendlichen Universum. Frankfurt a. M. 2008. Vogel, Klaus Anselm : Sphaera terrae: Das mittelalterliche Bild der Erde und die kosmographische Revolution. Göttingen 1995 (http://webdoc.sub.gwdg.de/diss/2000/vogel/index.htm).
Zusätzliche Informationen: Teilprüfung zur Zwischenprüfung ist NICHT möglich.