Lehrende/r: Dr. Kornelia Engert
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S Soziologie Geste
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Diplom: Bildung Magister: Analyse
Inhalt: In ihren Analysen sozialer Interaktionen konzentriert sich die soziologische Forschung oft auf den sprachlichen Vollzug sowie auf die ihm zugrunde liegenden Wissensformen des sprachlichen Austausches. Andere körperliche oder kognitive Aktivitäten (etwa Gesten oder Sinneswahrnehmungen), die das sprachliche Handeln begleiten und stabilisieren, werden bislang kaum in den Blick genommen. Hier knüpft das Seminar an und beschäftigt sich mit den Gesten in sozialen Interaktionen. Die Gesture Studies, die sich im anglo-amerikanischen Raum etabliert haben, stützen sich in ihren Arbeiten auf die Interaktionstheorien von Wilhelm Wundt (die von George Herbert Mead aufgegriffen wurde), Gregory Bateson und Erving Goffman aber auch auf das methodologische Programm der Konversationsanalyse. Das Seminar setzt auf die Lektüre ausgewählter Arbeiten, die sich ganz explizit mit der Erweiterung der face-to-face interaction um unsere Hände bemühen und sich bspw. mit folgenden Fragestellungen beschäftigen: Was vermitteln uns die Hände, wenn ein Interaktant gestikulierend einen komplexen Sachverhalt zu umschreiben sucht oder mit spezifischen Zeigegesten auf einen Gegenstand deutet? Wie geben wir mit unseren Händen Auskunft über Wegbeschreibungen und räumliche Anordnungen? Abschließend sollen die im Seminar erarbeiteten Konzepte empirisch erprobt und in kleinen Begriffspapieren soziologisiert werden.
Empfohlene Literatur: Kendon, Adams 2004: Gesture. Visible Action as Utterance, University Press: Cambridge Streeck, Jürgen 2009: Gesturecraft. The Manu-facture of meaning, John Benjamins: Amsterdam