Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: PS Sprachphilosophie
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 90
Prioritätsschema: Erstsemester
Kontingentschema: Bachelor 100
Inhalt: Die Sprachphilosophie ist in mehrfacher Hinsicht von ausgezeichnetem Interesse. Erstens ist ihre Grundfrage spannend: Wie kommt es und wie ist es genauer zu verstehen, dass wir etwas über die Welt aussagen können, indem wir Schallwellen aus unseren Mündern hervorquellen lassen oder Tintenspuren auf Papier hinterlassen? Zweitens dienen sprachphilosophische – ebenso wie logische – Kenntnisse und Fertigkeiten in sämtlichen Gebieten der Philosophie als ein unverzichtbares Werkzeug. Drittens ist die Philosophie seit dem zwanzigsten Jahrhundert wesentlich durch eine Reflexion auf den sprachlich verfassten Weltzugang gekennzeichnet. In dem Seminar sollen zentrale sprachphilosophische Konzepte und Theorien Thema sein, und zwar über die (ausschnittsweise) genaue Lektüre grundlegender Texte der modernen Sprachphilosophie. Den Anfang sollen sprachphilosophische Texte des Mannes bilden, den man als den Begründer der Philosophie des zwanzigsten Jahrhunderts ansehen muss, nämlich Gottlob Freges (1848-1925). Die weiteren Texte (etwa von B. Russell, P. Grice, S. Kripke) nehmen in verschiedener Weise auf Freges bahnbrechende Leistungen Bezug. TeilnehmerInnen müssen das angegebene Bändchen mit sprachphilosophischen Arbeiten Freges anschaffen und sollten es zur ersten Sitzung mitbringen. Die weiteren Texte werden gesondert bereitgestellt. Ein Hinweis: Anstelle des angegebenen von G. Patzig herausgegebenen Bändchens gab es vom selben Verlag unter demselben Obertitel „Funktion, Begriff, Bedeutung“ eine kommentierte Ausgabe, die M. Textor besorgt hat. Sie ist mindestens so gut geeignet und antiquarisch noch günstig zu bekommen. Wer sich vorbereiten möchte, lese von Freges Aufsatz „Über Sinn und Bedeutung“ zumindest die erste Hälfte, ferner Freges Aufsatz „Funktion und Begriff“.
Empfohlene Literatur: Gottlob Frege, Funktion, Begriff, Bedeutung. Fünf logische Studien, herausgegeben und eingeleitet von Günther Patzig, Vandenhoek und Ruprecht 2008.