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Lehrende/r: PD. Dr. Juliane von Fircks M.A.; Univ.-Prof. Dr. Gregor Wedekind
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
S:Spezialstudien 2
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
6,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
3 | 30
Anmeldegruppe: Seminare: Aufbau-Modul CII KG, WS 10/12
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Hausarbeit = Modulabschluss; verbindlicher Abgabetermin: 21.03.2011
Die Referatsvergabe erfolgt über einen Reader Plus. Dieser wird zum 15. August freigeschaltet.
Inhalt:
Das Seminar strebt eine Untersuchung der Existenzbedingungen, des Selbstverständnisses und der gesellschaftlichen Wertschätzung von Künstlern in der Frühen Neuzeit und in der Moderne an. Diese Epochen markieren historische Umbruchszeiten, in denen die Rolle des Künstlers als besonders herausgehobene Figur oder auch als begnadeter Außenseiter der Gesellschaft jeweils neu begründet und definiert wurde.
Schon der römische Autor Plinius lobt die Maler und Bildhauer wegen ihrer Fähigkeit, die Natur auf augentäuscherische Weise nachahmen und Ideen eine anschauliche Gestalt geben zu können. Doch die Vorstellung vom Künstler als eines mit Talent begabten, gottähnlichen Schöpfers wurde erst in der Frühen Neuzeit entwickelt, wo sie an Leitfiguren wie Leonardo, Dürer und Raffael geknüpft war. Unter den Bedingungen des Industriezeitalters erlebte das in der Renaissance geprägte Bild vom melancholisch-grüblerischen Künstlerphilosophen auf der Suche nach Wahrheit und Welterkenntnis eine Wiederkehr im Topos vom einsamen Genie, anwendbar auf so unterschiedliche Künstler wie Caspar David Friedrich, Vincent van Gogh, William Blake, Pablo Picasso oder Joseph Beuys.
Aus doppelter zeitlicher Perspektive werden im Seminar die Außen- und Selbstwahrnehmung von Künstlern auf ihre konstanten und variablen Elemente hin befragt. Darüber hinaus werden die konkreten Bedingungen künstlerischen Schaffens in Früher Neuzeit und Moderne, die zur Konstruktion der Figur des Künstlers wesentlich beigetragen haben, einander gegenüber gestellt. Zu untersuchen sind Fragen der Ausbildung, Orte und Gelegenheiten des Kontaktes sowie Strategien der Vermarktung von Künstler und Werk. Selbstporträts und Signaturen, Traktate und Manifeste sollen als Formen der Selbstinszenierung und der geistigen Selbstvergewisserung in den Blick genommen werden. Ziel des zeitenübergreifenden Vergleichs ist es, ein vertieftes Verständnis für das Gewordensein und die historische Bedingtheit des Bildes vom Künstler zu entwickeln, das seit dem späten 20. Jahrhundert immer stärker durch ganz neue Formen künstlerischer Selbstinszenierung abgelöst wird.
Empfohlene Literatur:
Martin Warnke, Hofkünstler. Zur Vorgeschichte des modernen Künstlers, Köln 1985.
Rudolf und Margot Wittkower, Künstler. Außenseiter der Gesellschaft, Stuttgart 1965.
Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln 1997.
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