Lehrende/r: Prof. Dr. Siegfried Schumann
Veranstaltungsart:
Seminar oder Übung
Anzeige im Stundenplan:
Üb Messung
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 35
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bereich: Methoden.
Gilt im Bachelor-Aufbaumodul 1 als Seminar/Übung "Fachspezifische Anwendung von Forschungsmethoden".
Gilt auch als Hauptseminar im Bereich Methoden für die auslaufenden Studiengänge.
Teilnehmer aus den alten Studiengängen können das Seminar mit einer Hausarbeit abschließen.
Bedingungen zur erfolgreichen Teilnahme: Vorbereitung auf die Sitzungen, Studium der Pflichtlektüre, aktive Mitarbeit, regelmäßige Anwesenheit sowie pünktliches Erscheinen. Ev. Übernahme bestimmter Aufgaben, die in der ersten Stunde bekanntgegeben werden.
Inhalt:
Sowohl die Beschreibung politikwissenschaftlich relevanter Sachverhalte als auch die Prüfung von Hypothesen steht und fällt mit der Qualität der hierfür verwendeten Daten. Aus diesem Grund steht das Thema 'Messen' im Mittelpunkt des Seminars. Wir werden uns mit einigen praxisrelevanten Aspekten zum Thema 'Messung' beschäftigen und empirische Forschungsergebnisse aus diesem Bereich zur Kenntnis nehmen. Als Beispiel dient über weite Strecken eine Untersuchung zur Bundestagswahl 2002.
Nach einführenden Überlegungen zum Thema 'Messung und Skalenniveaus', zur Messung von Eigenschaften, Überzeugungen, Einstellungen und Verhalten sowie zur Messung über Rückerinnerungsfragen beschäftigen wir uns mit den Prozessen, die beim Zustandekommen eines individuellen Messergebnisses ablaufen (können). Hierzu gehören neben den 'Lösungsstrategien', mit denen eine untersuchte Person das 'Problem' der Beantwortung einer Frage angeht, insbesondere Effekte von Fragen- und Antwortformulierungen, der Positionierung und der Reihenfolge von Fagen sowie Interviewereffekte und die Veränderung des zu messenden Merkmals durch die Messung selbst.
Es folgt eine kurze Besprechung von Likert-Instrumenten und der Guttman-Skalierung (sowie überblicksartig der Rasch-Skalierung) als Beispiele für Messungen auf unterschiedlicher theoretischer Basis (regelgeleitetes Etikettieren auf Grundlage der Klassischen Testtheorie vs. Skalierung im engeren Sinne auf Grundlage einer probabilistischen Testtheorie). Weitere mögliche Messverfahren werden kurz vorgestellt, jedoch aufgrund ihrer geringen Praxisrelevanz nicht vertiefend besprochen.
Danach beschäftigen wir uns mit neueren empirischen Forschungsergebnissen zur Messung von Veränderungen, zu Paneluntersuchungen zur Stabilität politischer Orientierungen und zur Repräsentativität von Messergebnissen. Den Abschluss bildet eine Betrachtung diverser Alternativen zur 'Messung durch Befragung' insbesondere Beobachtung, Experiment, Inhaltsanalyse und die Auswertung von Prozessdaten.
Empfohlene Literatur:
Pflichtlektüre:
Schoen, Harald; Rattinger, Hans; Gabriel, Oscar W. (Hrsg.): Vom Interview zur Analyse. Methodische Aspekte der Einstellungs- und Wahlforschung. Nomos-Verlag, Baden-Baden 2009
(Die hieraus zu lesenden Kapitel werden zu Beginn des Seminars bekanntgegeben)
Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung. Rowohlt Verlag, Reinbeck bei Hamburg 2009, S. 329-360, 548-5656
Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Vertiefende Literatur:
Borg, Ingwer; Staufenbiel, Thomas: Theorien und Methoden der Skalierung. Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 2007 (4. Auflage)
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