02.054.070 PS. Genreformen - Animationsfilm

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Maike Reinerth

Veranstaltungsart: Proseminar

Anzeige im Stundenplan: S: Genreformen

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40

Anmeldegruppe: Genreformen - WS 2010

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Es handelt sich hierbei in erster Linie um eine Bachelor-Veranstaltung. Falls Sie als Magisterstudierender der Filmwissenschaft oder als Diplomstudierender der Mediendramaturgie noch einen Proseminarschein benötigen, wenden Sie sich bitte an das Studienbüro der Filmwissenschaft.

Das Seminar Genreformen behandelt exemplarisch Bestandteile wesentlicher Genres und Gattungen der Filmgeschichte.

Inhalt:
Genre oder Gattung - Fisch oder Fleisch? Seit Jahrzehnten schon sitzt der Animationsfilm zwischen den Stühlen von Genre- und Gattungstheorie und scheint sich jeder eindeutigen kategorialen Zuordnung zu entziehen. Vor wenigen Jahren erst erschien in der Reclam-Reihe Filmgenres ein Band zum Animationsfilm (Friedrich 2007) - aber lässt sich diese Gruppe von Filmen tatsächlich anhand inhaltlich-struktureller Merkmale zusammenfassen, wie es klassische Genretheoretiker verlangen? Bei genauem Hinsehen steckt die von der Filmwissenschaft stets vernachlässigte kleine Schwester des Realspielfilms voll solcher spannender Widersprüche: Sind Animationen Kunst oder Kommerz, Film oder Bild, Qualität oder Kinderquatsch? Als schwer greifbares Phänomen wider die Kategorien thematisiert der Animationsfilm seine mediale Ambiguität oft sogar selbst - durch bildlich-fantastische Metamorphosen, anarchisch-entgrenzte Szenarien, generische Hybridisierung und verspielte Selbstreflexivität.

Im Seminar wollen wir diese Ambivalenzen produktiv aufnehmen und am Beispiel des Animationsfilms nach den Unterschieden zwischen Genre und Gattung fragen, den Ursprüngen des Trickfilms in trivialer und traditioneller Bildkultur nachgehen und darüber diskutieren, wie sich technologische Innovationen auf Konzeptionen des Animationsfilms auswirken. Neben grundlegenden theoretischen Überlegungen zur Gattungs- und Genretheorie wird es dabei einerseits um film- und technologiegeschichtliche Entwicklungen, charakteristische Ästhetik(en) und wiederkehrende Themen des Animationsfilms gehen. Andererseits soll auch nach crossmedialen Vermarktungsstrategien und spezifischen Zuschauerreaktionen sowie nach der Rezeption des Animations- durch den Realspielfilm und durch das Fernsehen gefragt werden.

Das Seminar am Donnerstag (18-20 Uhr) legt einen Schwerpunkt auf westliche, insbesondere US-amerikanische Animationsfilmkulturen - von Max Fleischers OUT OF THE INKWELL (1914) über die Cartoons und abendfüllenden Features aus dem Hause Disney bis hin zum computeranimierten Familienfilm der letzten Dekade. Am Freitag (10-12 Uhr) steht die asiatische Tradition des Animationsfilms mit ihren prominentesten Vertretern - den japanischen Animé - im Mittelpunkt. Beide Seminare beschäftigen sich jedoch mit denselben grundlegenden Fragestellungen und werfen dabei auch immer wieder Blicke über den Tellerrand auf andere nationale Kinematografien.

Die gezielte Sichtung der im Seminar behandelten Filme - zu Hause oder in einem Sichttermin - ist Voraussetzung für die aktive Teilnahme am Seminar. Einen ersten Überblick über mögliche Beispiele gibt die angegebene Filmografie.

Filme (Auswahl):
Gertie the Dinosaur (1914) - Out of the Inkwell (1914) - Der Fuehrer's Face (1942) - Cinderella (1950) - Alice in Wonderland (1951) - Kaze no tani no Naushika (1984) - The Films of the Brothers Quay (1987) - Akira (1988) - Tonari no Totoro (1988) - Ranma ½ (TV 1989) - The Simpsons (TV 1989) - The Nightmare Before Christmas (1993) - Kôkaku kidôtai (1995) - Shin seiki evangerion (TV 1995) - Toy Story (1995) - Perfect Blue (1998) - The Iron Giant (1999) - Sen to Chihiro no kamikakushi (2001) - Shrek (2001) - Haibane renmei (TV 2002) - Finding Nemo (2003) - Appurushîdo (2004) - Persepolis (2007) - Ratatouille (2007) - Vals Im Bashir (2008) - WALL·E (2008) - Fantastic Mr. Fox (2009) - Up (2009)

Empfohlene Literatur:
James Clarke: Animated Films. London 2004. - Andreas Friedrich (Hrsg.): Filmgenres: Animationsfilm. Stuttgart 2007. - Jay Leyda (Hrsg.): Eisenstein on Disney. Calcutta 1986. - Susan Napier: Animé from Akira to Howls Moving Castle. Experiencing Contemporary Japanese Animation. London [u.a.] 2005. - Jayne Pilling: A Reader in Animation Studies. London [u.a.] 1997. - Jan Siebert: Flexible Figuren. Medienreflexive Komik im Zeichentrickfilm. Bielefeld 2005.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Fr, 29. Okt. 2010 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
2 Fr, 5. Nov. 2010 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
3 Fr, 12. Nov. 2010 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
4 Fr, 19. Nov. 2010 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
5 Fr, 26. Nov. 2010 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
6 Fr, 3. Dez. 2010 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
7 Fr, 10. Dez. 2010 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
8 Fr, 17. Dez. 2010 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
9 Fr, 14. Jan. 2011 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
10 Fr, 21. Jan. 2011 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
11 Fr, 28. Jan. 2011 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
12 Fr, 4. Feb. 2011 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
13 Fr, 11. Feb. 2011 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
14 Fr, 18. Feb. 2011 10:15 11:45 00 113 Seminarraum Maike Reinerth
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Maike Reinerth