Lehrende/r: PD Dr. Bernd Kiefer
Veranstaltungsart: Hauptseminar
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Ausgehend von Amos Vogels bahnbrechender Studie über "Film as a Subversive Art" (1974) soll im Seminar diskutiert werden, ob und wie "die vielleicht einflußreichste Kunst des (letzten) Jahrhunderts" einen Angriff führte gegen "Werte, Institutionen, Sitten und Tabus" der modernen Gesellschaft und Kultur (Vogel). Dabei geht es im Film seit dem Surrealismus bis in die Gegenwart sowohl um Themen wie Sexus, Gewalt, Macht, Tod und Blasphemie, vor allem jedoch geht es um die Subversion der ästhetischen Formen - bis hin zur Erregung von Lust, Schrecken und Ekel. Die Frage ist, ob in den fast vierzig Jahren seit dem ersten Erscheinen von Vogels Buch diese subversiven Potentiale des Films nicht schwächer wurden; die Frage ist auch, ob sich überhaupt noch Tabus finden lassen, gegen die anzugehen ist. Das Thema der Subversion im Film muss deshalb im Kontext von kulturtheoretischen und kulturkritischen Positionen beleuchtet werden, von Freud über Georges Bataille bis Julia Kristeva. Natürlich sind einige klassische Filme neu zu befragen, Filme etwa von Bunuel, Kenneth Anger und Pasolini, aber vor allem neuere Filme sollen diskutiert werden. Vorschläge sind willkommen.
Empfohlene Literatur: Amos Vogel: Film als subversive Kunst. Kino wider die Tabus - von Eisenstein bis Kubrick, St. Andrä-Wördern 1997