HS. Digital Storytelling

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: PD Dr. Andreas Rauscher

Veranstaltungsart: Hauptseminar

Anzeige im Stundenplan:

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Inhalt:
Im Mittelpunkt des Seminars stehen dramaturgische Konzepte in digitalen Medien, insbesondere die eigendynamischen Entwicklungen im Bereich der Videospiele. Diese zeichnen sich durch ein Wechselspiel von variablen, offenen Formen und von festgelegten, dramaturgischen Strukturen aus. Nicht zuletzt die in den letzten Jahren im Bereich der akademischen Game Studies vielfach diskutierte Kontroverse zwischen Ludologisten, die den Eigenwert der Spielerfahrung betonen, und Narrativisten, die das erzählerische Potential von Videospielen in den Vordergrund stellen, verdeutlicht die vielschichtigen Bezüge zwischen Spielregeln und Fiktionen in digital generierten Welten.
Dienen narrative Elemente, wie sie sich beispielsweise in filmischen Cutscenes finden, nur als attraktive Verpackung für das nicht-narrative Spielerlebnis in Videospielen, wie einige Ludologisten behaupten? Oder gewinnen Videospiele umgekehrt an kultureller Relevanz, so bald sie Formen eines „Cyberdrama“ hervorbringen, wie sie Janet Murray in ihrem Buch „Hamlet on the Holodeck“ fordert?
Das Verhältnis zwischen Storytelling und Gameplay wird an hand ausgewählter Beispiele aus unterschiedlichen Videospiel-Genres und mit Hilfe von grundlegenden Texten aus verschiedenen Bereichen der Game Studies erörtert. Das Spektrum reicht von stark storybezogenen Genres wie dem Adventure, über die durch Background Storys ausgestalteten, fiktionalen Welten der Rollenspiele und deren Ursprünge in analogen Spielkonzepten, bis hin zu den überwiegend aktionsbetonten Plots von Shooter-Spielen und den meistens nur rudimentär narrativ organisierten Konstellationen der Online-Spielwelten.
Ergänzend zur Ausgestaltung dramaturgischer Konzepte in Videospielen werden auch die Entwicklungen der neueren Filmgeschichte an der Schwelle zum digitalen Kino behandelt. Diese zeichnen sich durch einen verstärkten Synergieeffekt zwischen einzelnen Medien aus. Filme wie "Star Wars" (USA 1977-2005), "The Matrix" (USA / Australien 1999-2003), "The Blair Witch Project" (USA 1999) und "Lord of the Rings" (Neuseeland / USA 2001-2003) sprengen den Rahmen der Leinwand, indem sie nach dem Vorbild von TV-Serien wie "Star Trek" (USA seit 1964) und populären Seriencharakteren wie Spider-Man und James Bond Fortsetzungen in anderen Medien erfahren. Henry Jenkins prägte für dieses Phänomen den Begriff des „Transmedia Storytelling“, das eigenständige Parallelhandlungen zu Filmen in Videospielen, Comics und Romanen ermöglicht. In einem abschließenden Ausblick werden einfallsreiche individuelle Varianten dieser Form der intermedialen Vernetzung wie Fan-Filme und selbst gestaltete Videospiele-Mods behandelt.

Empfohlene Literatur:
Noah Wardrip-Fruin und Pat Harrigan (Hg.): First Person - New Media as Story, Performance and Game. Cambridge (Ma.) 2004. (eine frei zugängliche Online-Version des Readers findet sich unter www.electronicbookreview.com)
James Newman: Routledge Introduction to Video Games. London 2003.
Simon Egenfeldt Nielsen, Jonas Heide Smith, Susana Pajares Tosca: Understanding Video Games. New York, 2008.
Tracy Fullerton: Game Design Workshop. Burlington, 2008. - praxisorientierte Einführung in die Grundformen des Gamedesign.
Katie Salen, Eric Zimmerman (Hg.): The Game Design Reader - A Rules of Play Anthology. Cambridge (Ma.), London, 2006.
Geoff King und Tanya Krzywinska: ScreenPlay - Cinema / Videogames / Interfaces. London 2002.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mo, 25. Okt. 2010 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
2 Mo, 8. Nov. 2010 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
3 Mo, 15. Nov. 2010 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
4 Mo, 22. Nov. 2010 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
5 Mo, 29. Nov. 2010 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
6 Mo, 6. Dez. 2010 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
7 Mo, 13. Dez. 2010 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
8 Mo, 10. Jan. 2011 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
9 Mo, 17. Jan. 2011 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
10 Mo, 24. Jan. 2011 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
11 Mo, 31. Jan. 2011 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
12 Mo, 7. Feb. 2011 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
13 Mo, 14. Feb. 2011 18:15 19:45 00 211 Hörsaal PD Dr. Andreas Rauscher
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