Lehrende/r: Mechthild Bitsch-Molitor
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: KiMuPra
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Voraussetzungen / Organisatorisches: Kirchen-Musik für Theologen? – nicht nur, aber in erster Linie! „Kirchenmusikalisches Praktikum“ – eine Übung für Spezialisten? – mitnichten! - Alle, die sich beruflich der Verkündigung des Evangeliums verschreiben – also auch Lehramtstudierende –, leihen ihm ihre eigene Stimme. - Gefeierter Glaube wird seit jeher hörbar in Musik, ist sie doch nach Rainer Maria Rilke die „Sprache wo Sprachen enden“. Die Übung bietet ein Forum, in dem Ungeübte mit Erfahreneren anhand unterschiedlichster Beispiele in einen Austausch über die Möglichkeiten und Grenzen dieser Sprache im Kontext der Liturgie treten. Dabei lernten schon manch vermeintlich „Unmusikalische“ – ganz nebenbei – den Umgang mit der eigenen Sing-Stimme, oder sich in einem mehrstimmigen Chor zurechtzufinden. Einige sind zu begeisterten „Vigil-Sängern“ geworden – einst unvorstellbar!! Manche dieser in die Jahre gekommenen „Jungstudenten“ sind gerade der Übung / Uni entwachsen. Es ist also Platz für Nachwuchs – für Sie! Zeit und Ort: Di., 18.00-19.30 Uhr, Hochschule für Musik, Jakob-Welder-Weg 28, Haydn-Raum Bitte beachten: Zum Scheinerwerb gehört die Teilnahme am Liturgie-musikalischen Studientag "‚O Mensch, bewein dein Sünde groß'. Musikalische und liturgische Akzente zu ‚Buße'" am Samstag, den 03.07.2010, von 9:30 bis 18 Uhr im Bischöflichen Priesterseminar Mainz verbindlich dazu (ganztägig - unter Ausgleich entfallender Termine).
Inhalt: Den Grundbestand liturgischen Singens bilden die in der Bibel selbst enthaltenen Gesänge, die Cantica. Zunächst finden sich diese Lieder in der Liturgie als kantillierte Teile der Schriftlesung wieder. Von dorther werden sie fester Bestandteil des Wortgottesdienstes und erhalten einen besonderen Platz in der Tagzeitenliturgie. Aus diesem Schatz biblischen Singens entstehen schon früh neue Dichtungen – in zeitgemäßer Sprache und modernen Melodien. In ihnen spiegelt sich der Glaube ihrer Zeit. Phasen großer Kreativität folgten in der Kirche immer wieder solche kritischer Prüfung. Viele Hymnen, Sequenzen und Lieder wurden so aus dem liturgischen Repertoire entfernt. Die Frage nach der Liturgiefähigkeit „neuer geistlicher Lieder“ aus unserer jüngeren Vergangenheit hat also eine kontinuierliche Vorgeschichte. Beim Sammelprozess für ein neues Gesangbuch stellen sich solche Fragen wieder neu. Die Übung lädt ein, an ausgewählten Stationen und Beispielen diese Entwicklung nachzuvollziehen. Und sich gemeinsam auf die Suche nach wirklich neuen Liedern in moderner Sprach- und Ton-Gestalt, die den biblisch begründeten Glauben aktuell aussagen, zu begeben. Alle Beispiele werden singend erarbeitet.
Empfohlene Literatur: - Geistliches Wunderhorn. Große deutsche Kirchenlieder, hg. v. Hj. Becker u.a., München 2001. - Kirchenlied im Kirchenjahr. Fünfzig neue und alte Lieder zu den christlichen Festen, hg. v. A. Franz (Mainzer Hymnologische Studien Bd. 8), Tübingen 2002. - A. Albert-Zerlik / S. Fuhrmann (Hg.): Auf der Suche nach dem neuen geistlichen Lied. Sichtung – Würdigung – Kritik (Mainzer Hymnologische Studien Bd. 19), Tübingen 2006.