Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: Vl: Genese und Entw.
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | -
Anmeldegruppe: Vorlesungen KG, BII-Modul, SS 2010
Voraussetzungen / Organisatorisches: Vorlesung im BII- und C I-Modul. Bitte keine Doppelanmeldung vornehmen!
Inhalt: Kaum eine andere malerische Gattung erfährt im 17. und 18. Jahrhundert eine so große Entfaltung wie die Deckenmalerei, ganz gleich ob es sich um die Gewölbe in Kirchen oder aber um große Saalgewölbe in Palästen und Schlössern handelt. Dabei fordert die Decke als Bildträger die Maler in mehrfacher Hinsicht heraus. Die schiere Anzahl der Quadratmeter erfordert sowohl eine genaue Planung des vielteiligen Arbeitsprozesses als auch eine Gliederung des von den Auftraggebern vorgesehenen Bildprogramms. Künstleirsch spielt darüber hinaus die Einbindung des Bildes in die Architektur eine große Rolle. Die malerische Gestaltung großflächiger Gewölbe richtete sich zumeist an ein großes Publikum, hatte also öffentlichen Charakter. Dementsprechend wurden auch die Bildprogramme gestaltet, deren häufig illusionistische Wirkung den Betrachter beeindrucken sollten. Die Vorlesung wird einen Überblick über die wichtigsten Deckengemälde und ihre Bildprogramme geben. Dabei sollen die künstlerischen Strategien der Deckengestaltung aufgezeigt und die enge Verbindung ihrer Wirkabsichten mit den von den Auftraggebern entworfenen Bildprogrammen dargelegt werden. Zu fragen ist, inwiefern sich die barocke Deckenmalerei als Medium öffentlicher Kommunikation im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts etablierte und welche Vorzüge und Grenzen ihm dabei gesetzt waren.
Empfohlene Literatur: Frieder Burda-Stengel, Andrea Pozzo und die Video Kunst. Neue Überlegungen zum barocken Illsuionismus, Berlin 2001 David Ganz, Barocke Bilderbauten. Erzählung, Illusion und Institution in römsichen Kirchen 1580-1700, Petersberg 2003 Elisabeth Oy-Marra, Profane Repräsentationskunst in Rom von Clemens VIII. Aldobrandini bis Alexander Chigi. Studien zur Funktion und Semantik römischer Deckenfresken im höfischen Kontext, Berlin 2005 Steffi Röttgen, Wandmalerei in Italien : Barock und Aufklärung 1600 - 1800, München 2007.