Lehrende/r: Dr. Klaus T. Weber
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Üb:Originale Archit.
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 4,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 20
Inhalt: "Die festen Plätze sind wie mächtige Nägel, die die Provinzen des Herrschers zusammenhalten" – so schrieb Friedrich II. König von Preußen in seinem „Politischen Testament“ aus dem Jahre 1752. Diese berühmt gewordene Aussage charakterisiert die grundlegende strategische Bedeutung der Festung. Ihre Teile dominieren in Friedens- und Kriegszeiten die von ihr eingeschlossene Siedlung und bestimmen das äußere (oft auch das innere) Erscheinungsbild der Festungsstadt bis zum Ende des 19. Jahrhundert. Nachdem die Festung ihre strategische Bedeutung verliert, setzt meist eine energische Beseitigung der nutzlosen Zweckarchitektur ein. In den letzten Jahrzehnten werden die Relikte martialischer Herrschaftsarchitektur von der Öffentlichkeit zunehmende als erhaltenswerter „Erlebnisraum“ neuentdeckt. An Hand von Festungen im heutigen Polen beschäftigt sich die Übung mit der grundsätzlichen Gestaltung der „fortifikatorischen Herrschaftsnägel“, deren Bauweise über die Jahrhunderte einer kontinuierlichen Metamorphose unterliegt. Am Ende steht die Frage, was aus den Resten der einstigen Herrschaftsarchitektur wird. Dies erscheint gerade bei den Festungen in Polen besonders interessant, wo sich bis in die jüngere Vergangenheit die territorialen Verhältnisse gewandelt haben. Die Ergebnisse der Übung sollen zu Semesterende präsentiert werden.
Zusätzliche Informationen: Diese Übung steht in Zusammenhang mit dem Hauptseminar von Prof. Dr. Christofer Herrmann und der Exkursion nach Polen im SS 2010. Eine gegenseitige Anmeldung ist daher dringend erwünscht!