Lehrende/r: Prof. Dr. Sabine Obermaier
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS: Frauenlieder
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 45
Anmeldegruppe: ÄdlL
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Mittelhochdeutschkenntnisse sind erforderlich!
Inhalt: Als Frauenlied gilt - um gleich möglichen Mißverständnissen vorzubeugen - ein Lied, dessen lyrisches Subjekt eine Frau ist, und nicht ein Lied, das von einer Frau verfasst ist. Im deutschen Minnesang stammen die Frauenlieder durchweg von Männern; im romanischen Minnesang gibt es dagegen auch Frauenlieder von Frauen, den trobairitz. Die Frauenlieder gehören in ganz Europa zu den ältesten Textzeugnissen der mittelalterlichen Lyrik, quantitativ gesehen bilden sie im Vergleich zur klassischen Minnekanzone jedoch lediglich eine Randgruppe. Das Seminar will nun den Versuch unternehmen, die Geschichte des Minnesangs von einer anderen (‘weiblichen’?) Perspektive her aufzurollen. Wir werden dazu ausgewählte Lieder übersetzen und interpretieren und uns vor allem mit folgenden Fragen befassen: Stellung des Frauenliedes im Gattungssystem der mittelalterlichen Lyrik, Verhältnis des Frauenliedes zur klassischen Minnekanzone (Themen und Motive, formale Gestaltung, Frauen- und Männerbilder etc.), Entwicklung des Frauenliedes, Unterschiede zwischen Frauenliedern und Liedern von Frauen, Frage nach der möglichen ‘männlichen’ bzw. ‘weiblichen’ Rezeption der Lieder etc.
Empfohlene Literatur: Textgrundlage: Frauenlieder des Mittelalters. Übers. und hrsg. von Ingrid Kasten. Stuttgart 1990. (RUB 8630).