05.067.231 ENDL 2-S/EUL1. Lyriktheorie bis 1800

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Maren Jäger

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: ENDL 2-S/EUL1.Lyrik

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30

Anmeldegruppe: ENDL2-S

Prioritätsschema: ENDL, 4. Semester

Kontingentschema: ENDL

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Seminar kann von Studierenden des BA Europäische Literatur belegt werden; zudem können Studierende der alten Studiengänge das S als Hauptseminar belegen.

Inhalt:
Lyrik nimmt in mancherlei Hinsicht (v.a. ihrer Textualität) eine gattungspoetische Sonderstellung ein. Ein Gedicht – das „punktuelle Zünden der Welt im Subjekt“ (F. Th. Vischer) – kann als paradigmatisch auch für Werke anderer Gattungen, gleichsam als Nukleus literarischer Kreativität und Mikrokosmos poetischer Produktion gelesen werden, „als Kern und Inbegriff dichterischer Sprache überhaupt“.
Grundlage des Seminars sind ausgewählte Texte aus Poetiken von der frühen Neuzeit (bes. Scaliger, Opitz) über die aufklärerischen Schriften z.B. Gottscheds und Klopstocks – letzterer zugleich ein Wegbereiter des Sturm und Drang, der wiederum in Herder einen wichtigen Theoretiker findet, bis hin zu lyriktheoretischen Überlegungen der Klassik und Romantik (Friedrich Schlegels Athenäums-Fragmente sowie den Auseinandersetzungen mit dem Dilettantismus von Goethe und Schiller). Ergänzend dazu sollen auch die Ursprünge der Reflexion über lyrisches Sprechen in der Antike Berücksichtigung finden (Platon, Diomedes). In der historischen Entwicklung lassen sich Kontinuitäten, aber auch Perspektivenverschiebungen oder -wechsel und Brüche nicht nur in der (gattungstheoretischen, formalem und funktionalen) Konzeption des Gegenstands, sondern auch im Sprechen über Lyrik aufzeigen, die wiederum fundamentale geistes- und bewußtseinsgeschichtliche Veränderungen reflektieren.
Zu den Quellen aus mehr als drei Jahrhunderten zählen Poetiken, Lehr- und Handbücher ebenso wie Abhandlungen, Vorlesungen, Rezensionen, Vor- und Nachworte, Aphorismen und Notate in Briefen oder autobiographischen Schriften. Poetologischer Lyrik soll besondere Aufmerksamkeit gelten, da in ihr die Distanz zwischen dem Dichter und dem Theoretiker aufgehoben, poetisches Handeln und poetologische Reflexion ineins zu fallen scheint und sie als Lyrik das besondere Reden über Lyrik vorführt. Bei der Analyse der Quellen soll besonderes Augenmerk auf die von Ludwig Völker gestellte Frage gelegt werden, ob über Lyrik tatsächlich „nur in einer besonderen, den Spielregeln diskursiver Rationalität enthobenen Sprache geredet werden“ kann.

Empfohlene Literatur:
Lyriktheorie. Texte vom Barock bis zur Gegenwart. Hg. v. Ludwig Völker. Durchges. u. bibliogr. erg. Ausg. Stuttgart 2000.

Zusätzliche Informationen:
Weitere Texte und poetologische Gedichte werden ab Anfang April im ReaderPlus und als Kopiervorlage bereitgestellt.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Di, 13. Apr. 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
2 Di, 20. Apr. 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
3 Di, 27. Apr. 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
4 Di, 4. Mai 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
5 Di, 11. Mai 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
6 Di, 18. Mai 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
7 Di, 25. Mai 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
8 Di, 1. Jun. 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
9 Di, 8. Jun. 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
10 Di, 15. Jun. 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
11 Di, 22. Jun. 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
12 Di, 29. Jun. 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
13 Di, 6. Jul. 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
14 Di, 13. Jul. 2010 12:15 13:45 00 461 P11 Dr. Maren Jäger
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Dr. Maren Jäger