Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: TKLI.Rom. Ironie
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: TKLI 1
Prioritätsschema: TKLI 1, 4. Semester
Kontingentschema: TKLI 1
Voraussetzungen / Organisatorisches: Die Veranstaltung kann von Studierenden der alten (HS) und neuen (S) Studiengänge ab dem 4. Semester belegt werden. Bitte nicht belegen, wenn Sie noch nicht im Hauptstudium (alte Studiengänge) oder wenn Sie in den Bachelorstudiengängen noch nicht im 4. Semester sind.
Inhalt: In der Romantik wird die rhetorische mit der sokratisch-philosophischen Tradition der Ironie im Medium der Kunst zusammengeführt und als Lebensform auf ein neues, den Figuren der Paradoxie verpflichtetes, Niveau gebracht. In der literarischen Ironie tritt der romantische Sprecher aus seinem Text hervor und deckt im Wechselspiel von Selbstschöpfung und Selbstvernichtung dessen Konstruktcharakter und dessen Kontingenz auf (Parekbase). Die Selbstreferentialität des romantischen Schreibens und Denkens hat die Kritiker der Ironie (Hegel, Kierkegaard) seit jeher provoziert und bei einigen ihrer bedeutendsten Protagonisten zum Ironieverzicht geführt. Behandelt werden die rhapsodischen Überlegungen zur romantischen Ironie bei Friedrich Schlegel (Fragmente, Über die Unverständlichkeit), Novalis (Fragmente, Monolog), ihre Systematisierung durch K.W.F. Solger sowie ironische Texte der Romantik von Ludwig Tiecks Der gestiefelte Kater, über die Nachtwachen. Von Bonaventura bis hin zu E.T.A. Hoffmanns Prinzessin Brambilla und Heinrich Heines Einleitung zum Don Quixote.
Empfohlene Literatur: Barth, Andreas: Inverse Verkehrung der Reflexion. Ironische Textverfahren bei Friedrich Schlegel und Novalis. Heidelberg 2001.Behler, Ernst: Ironie und literarische Moderne. Paderborn u.a. 1997.Fetscher, Justus: Romantische Ironien. In: Ästhetische Grundbegriffe. Hg. v. Karlheinz Barck u.a. Bd. 3. Stuttgart/Weimar 2001, S. 214-224.Götze, Martin: Ironie und absolute Darstellung. Philosophie und Poetik in der Frühromantik. Paderborn u.a. 2001.Oesterreich, Peter L.: Ironie. In: Helmut Schanze (Hg.): Romantik-Handbuch. 2., durchges. u. akual. Aufl. Stuttgart 2003, S. 352-366.Ophälders, Markus: Romantische Ironie. Essay über Solger. Würzburg 2004.Schöning, Matthias: Ironieverzicht. Friedrich Schlegels theoretische Konzepte zwischen Athenäum und Philosophie des Lebens. Paderborn u.a. 2002.Strohschneider-Kohrs, Ingrid: Die romantische Ironie in Theorie und Gestaltung. 3., unveränd. Aufl. Tübingen 2002.