07.798.180 Kulturelles Gedächtnis, immaterielles Erbe, mediale Adaption

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Thorolf Lipp

Veranstaltungsart: Proseminar

Anzeige im Stundenplan: Kult. Gedächtnis

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 50

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Kontingentschema: PS im BA-Studium und HS im Magister-Studium
Die Plätze in dieser LV werden folgendermaßen verteilt:

50% für BA-Studierende
50% für Magisterstudierende

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Im Rahmen des Magisterstudiengangs Ethnologie hat diese LV die Studienordnungsnummer E 21.

Diese LV wird als Blockveranstaltung angeboten.

Termine:

Sa., 01.05.10, 10-18 Uhr, Gr. ÜR (01-715, HS 14)
So., 02.05.10, 10-18 Uhr, Gr. ÜR (01-715, HS 14)

Sa., 12.06.10, 10-18 Uhr, Gr. ÜR (01-715, HS 14)
So., 13.06.10, 10-18 Uhr, Gr. ÜR (01-715, HS 14)

Inhalt:
Erinnerungen gehören zum Unzuverlässigsten, was wir Menschen besitzen. Mit der Zeit, über die Generationen hinweg, verblassen selbst die wichtigsten Erinnerungen: das lebendige, durch Menschenmedien transportierte Gedächtnis weicht einem mediengestützten Gedächtnis. In der kulturgeschichtlichen Entwicklung treffen wir dabei zunächst auf ein medial durch Sekundärmedien (Schrift), dann durch Tertiärmedien (elektronische Medien) und schließlich
durch Quartärmedien (Internet) gestütztes Gedächtnis.

Die Ethnologie beschäftigt sich seit jeher mit der Frage wie es gelingen kann, fremde Kultur medial zu adaptieren um sie entweder unmittelbar für das eigene Funktionsgedächtnis fruchtbar zu machen, oder aber im Speichergedächtnis (Archiv) für später einmal möglicherweise wieder erneut relevant werdende Perspektiven auf Menschsein zu bewahren. Mit dem global zunehmenden Interesse an "Kultur" allgemein und den vielerorts angestrebten Programmen "kultureller Revitalisierung" im Besonderen, rückt diese Kernkompetenz der Ethnologie - freilich unter postkolonialen Vorzeichen -erneut ins Blickfeld. Da es keine Selbstorganisation des kulturellen Gedächtnisses gibt, ist dieses auf entsprechende politische Prozesse angewiesen. So hat z.B. die UNESCO bestimmte, nicht materielle Kulturtraditionen zum "Intangible Cultural Heritage" erklärt, steht jetzt aber vor dem Problem, wie immaterielle Kultur medial adaptiert werden soll, ohne gleichzeitig Musealisierung, Kommerzialisierung oder Folklorisierung derselben Vorschub zu leisten.

Im Seminar wird die Frage gestellt, auf welcher epistemologischen Grundlage man sich heute diesem Feld nähern kann, und wie ein "state of the art" Projekt medialer Adaption von immateriellem Kulturerbe heutzutage aussehen könnte.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 So, 2. Mai 2010 10:00 18:00 01 715 HS 14 Dr. Thorolf Lipp
2 Sa, 12. Jun. 2010 10:00 18:00 01 715 HS 14 Dr. Thorolf Lipp
3 So, 13. Jun. 2010 10:00 18:00 01 715 HS 14 Dr. Thorolf Lipp
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
Lehrende/r
Dr. Thorolf Lipp