Lehrende/r: PD Dr. Dr. Stefan Seit
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: Renaissance-Phil.
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 50
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Bachelor 60
Voraussetzungen / Organisatorisches: Die Texte werden im Seminar in zweisprachigen Ausgaben gelesen. Lateinkenntnisse sind deshalb nicht zwingend erforderlich.
Inhalt: Der Begriff der Renaissance also auch der der Renaissance-Philosophie ist von seinem Ursprung her keine gleichsam objektive Epochenbezeichnung (falls es dergleichen überhaupt gibt), sondern Ausdruck des Selbstverständnisses mancher, durchaus nicht aller, frühneuzeitlicher Gelehrter, die ihre Absicht zum Ausdruck bringen wollten, sich in programmatischer Abgrenzung vom finsteren Mittelalter auf eine richtig und vollständig verstandene, nicht durch unangemessene Interpretationen des mittelalterlichen Schulbetriebs verfälschte Antike zurückzubeziehen. Hält dieses anspruchsvolle Selbstbild aber einer kritischen Überprüfung stand?Im Hauptseminar sollen Grundprobleme und positionen frühneuzeitlichen Philosophierens gerade auch mit Blick auf die Frage nach denkgeschichtlichen Kontinuitäten und Diskontinuitäten erarbeitet werden. Den Schwerpunkt werden dabei die Diskussionen um Intellekttheorie, Seelenlehre und (individuelle) (Un-)Sterblichkeit bilden, die es ermöglichen, naturphilosophische, anthropologische, ethische, politisch-theoretische, erkenntnistheoretische, aber auch wissenschafts- und sozialgeschichtliche Themen in ihrem wechselseitigen Bezug zu erörtern. Ausgangspunkt ist dabei zunächst Pietro Pomponazzis (14621525) berühmter (berüchtigter?) Traktat Über die Unsterblichkeit der Seele.
Empfohlene Literatur: zunächst:Pietro Pomponazzi: Abhandlung über die Unsterblichkeit der Seele. Übersetzt und mit einer Einleitung herausgegeben von Burkhard Mojsisch. Lateinisch-Deutsch, Hamburg 1990 (PhB 434).