05.127.140 Tun und Leiden: Konzeptionen von Handlung und Erfahrung in der philosophischen und medizinischen Anthropologie

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Annette Hilt

Veranstaltungsart: Proseminar

Anzeige im Stundenplan: Tun und Leiden

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 50

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Texte werden zu Beginn des Semesters im ReaderPlus zur Verfügung gestellt.

Inhalt:
Die anthropologische Medizin wurde in den 20er- und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts von Viktor von Weizsäcker, Richard Siebeck und Ludolf von Krehl als diagnostisches und therapeutisches Verfahren der Heilkunst entwickelt. Es geht hierbei nicht um die Behandlung von Krankheiten, sondern um die Behandlung des kranken Menschen. Der Patient ist hierbei nicht mehr das Objekt, sondern der Arzt tritt mit dem Kranken als Subjekt in eine Beziehung ein. Dies blieb nun aber nicht nur ein Teilbereich der Medizin, sondern vielmehr entstand aus der ärztlichen Perspektive, Haltung und Praxis eine Fragestellung nach dem Menschen, die im Austausch mit der Philosophie steht.
‚Anthropologisch’ bezeichnet nicht nur den Menschen als Gegenstand des Forschens, sondern das Bemühen, einen der Eigenart der menschlichen Verfasstheit angemessenen Zugang zum Leben des Menschen zu gewinnen, der vor allem dann Bedeutung gewinnt, wenn in diesem Leben Krisen körperlicher und seelischer Art zum Ausdruck kommen: Medizinische Anthropologie also, die bei dem ‚alten Leib-Seele-Problem’ und der Bedingtheit des Menschen (conditio humana) ansetzt und aus der medizinischen Praxis heraus zu genuin philosophischen Fragestellung gelangt; so z.B. der Problematik von Freiheit und Autonomie angesichts leib-seelischer Eingeschränktheit oder zu der Frage nach der Struktur von Person, Vernunft und Handlungssubjekt in pathologischen Situationen, wo der Mensch vor allem seine Leiblichkeit und Passivität erfährt.
Wir werden uns im Seminar zum einen mit dem Hintergrund der Philosophischen Anthropologie (Scheler und Plessner) beschäftigen, zum anderen mit den ‚Klassikern’ der medizinischen Anthropologie (V. v. Weizsäcker, E. Minkowski, V. v. Gebsattel), deren Konzeptionen von Erfahrung, Handlung und Intersubjektivität. Schließlich werden wir die anthropologische Methodik des Verstehens, Urteilens und der Entscheidungsfindung an einigen gegenwärtigen medizin-ethischen Problemstellungen diskutieren.

Empfohlene Literatur:
Zur Einführung in die Thematik wird empfohlen: Viktor von Weizsäcker, Warum wird man krank? Ein Lesebuch, Frankfurt 2008

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mo, 26. Okt. 2009 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
2 Mo, 2. Nov. 2009 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
3 Mo, 9. Nov. 2009 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
4 Mo, 16. Nov. 2009 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
5 Mo, 23. Nov. 2009 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
6 Mo, 30. Nov. 2009 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
7 Mo, 7. Dez. 2009 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
8 Mo, 14. Dez. 2009 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
9 Mo, 11. Jan. 2010 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
10 Mo, 18. Jan. 2010 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
11 Mo, 25. Jan. 2010 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
12 Mo, 1. Feb. 2010 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
13 Mo, 8. Feb. 2010 10:15 11:45 00 025 SR 03 Dr. Annette Hilt
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Dr. Annette Hilt