Lehrende/r: Dr. Katja Werthmann-Kirscht
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: Mande
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Voraussetzungen / Organisatorisches: Lehrveranstaltung im Rahmen von: 1. BA Ethnologie und Afrikastudien: - im Kernfach/beide SR und Beifach: Modul Regionale Studien 2. Magister Ethnologie: Studienordnungsnummer E 16
Inhalt: „Mande“ bezeichnet eine Sprachfamilie des Niger-Kongo, zu der auch das Bambara/Dyula gehört. Mandesprecher begründeten seit etwa dem achten Jahrhundert verschiedene Reiche in Westafrika. Die „Mande-Welt“ umfaßt heute mehrere westafrikanische Länder wie Senegal, Mali, Burkina Faso, Gambia, Guinea, Sierra Leone, Liberia, Côte d’Ivoire und Ghana. Trotz der Unterschiede zwischen verschiedenen Mande-Gesellschaften lassen sich einige Gemeinsamkeiten feststellen, wie etwa die Abgrenzung zwischen verschiedenen Statusgruppen oder die Institution des Griots. Wir werden uns mit verschiedenen Aspekten der Mande-Welt und ihrer Erforschung beschäftigen, z.B. Archäologie (Jenne-Jeno), Geschichte und Geschichtserinnerung (Mali-Reich, Sundjata-Epos), kulturelle Identität und soziale Differenzierung, Religion und Kunst, Kriegsherren und antikolonialer Widerstand (Samori Touré), Handel und Islam, Musik. Auch aktuelle Ereignisse wie z.B. „ethnische“ Konflikte in Côte d’Ivoire (wer ist ein „Dyula“?) oder das Erstarken von Milizen in Mali, Burkina Faso und Côte d’Ivoire, die sich auf eine Mande-Jäger-Tradition berufen, sollen diskutiert werden. Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende, die Bambara lernen, ist aber offen für alle Interessenten.