Theologische Positionierungen während der Vormärzzeit

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: PD Dr. Johannes Hund

Veranstaltungsart: Übung

Anzeige im Stundenplan: Vormärzzeit

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Latinum ist hilfreich

Inhalt:
Nach der Französischen Revolution und den Kriegen, mit denen Napoleon Europa der Idee der Aufklärung unterwerfen wollten, begann mit dem Sieg über den französischen Kaiser (1812/13) und dem Wiener Kongress (1815) eine Epoche, in der die politischen Verhältnisse wieder zurückgefahren werden sollten auf den vorrevolutionären Stand der Dinge. Dass diese Phase der „Restauration“ aber nicht in der Lage war, das Denken der Menschen wieder auf den vorrevolutionären Stand zu bringen, zeigt allein schon die Tatsache, dass man die gut dreißig Jahre nach dem Wiener Kongress auch als „Vormärzzeit“ bezeichnet, also als Zeit, die der deutschen „Revolution“ vom März 1848 vorausging, in der Reformen und demokratisch-parlamentarische Mitsprache gefordert wurden. Kennzeichnend für diese Zeit ist das Entstehen politischer Ideen, die in Wettstreit miteinander traten. Die Vormärzzeit kann so mit Recht als Geburtsstunde modernen Denkens bezeichnet werden. Weit weniger beachtet ist die Tatsache, dass in der evangelischen Theologie ein ähnlicher Meinungsbildungsprozess stattfand, der Gegenstand dieser Übung sein soll: Wir werden mit den Vertretern des Rationalismus (Wegscheider, Röhr) den Versuch verfolgen, die Aufklärung konsequent im Rahmen der Theologie umzusetzen. Die Erweckungsbewegung (Tholuck) wird mit ihrer Konzentrierung auf die Sündhaftigkeit des Menschen und die Erlöserfunktion Christi den zweiten Teil der Übung bestimmen. Das sich aus dieser Bewegung 1817 formierende Neuluthertum (Harms, Rudelbach) wird ebenso auf seine Antworten auf die Fragen der Zeit hin untersucht werden wie die sogenannte Vermittlungstheologie (Nitzsch). Die theologische Landschaft, so die These dieser Übung, folgte zum ersten Mal nicht mehr einer Leitidee, sondern zerfiel in mindestens ebenso viele Ansichten wie das politische Denken der Zeit. Damit aber war die Morgendämmerung der Moderne auch in der evangelischen Theologie erreicht.

Empfohlene Literatur:
Zur ersten Orientierung: Albrecht Beutel, Aufklärung in Deutschland, Göttingen 2006 (KiG 4), 296–305; Emanuel Hirsch, Geschichte der neuern evangelischen Theologie. Bd. 5, Waltrop 2000 (Emanuel Hirsch, Gesammelte Werke 9), 17–27. 103–115. 364–379.

Zusätzliche Informationen:
Erste Sitzung: 24. April 2009

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Fr, 24. Apr. 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
2 Fr, 8. Mai 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
3 Fr, 15. Mai 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
4 Fr, 22. Mai 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
5 Fr, 29. Mai 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
6 Fr, 5. Jun. 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
7 Fr, 12. Jun. 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
8 Fr, 19. Jun. 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
9 Fr, 26. Jun. 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
10 Fr, 3. Jul. 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
11 Fr, 10. Jul. 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
12 Fr, 17. Jul. 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
13 Fr, 24. Jul. 2009 10:15 11:45 00 410 Sitzungszimmer PD Dr. Johannes Hund
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
PD Dr. Johannes Hund