Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Ariane Martin
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Gedächtnistheorien
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 40
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Die Mnemotechnik der 'memoria' - mit dem praxisorientiert gedachten, gleichwohl theoretisch konstruierten Gedächtnis als Speicher in der antiken Rhetorik hat der kulturwissenschaftliche Gegenstand der Übung eine lange Tradition. Wir werden uns allerdings auf literaturwissenschaftlich relevante Gedächtnistheorien des 20. Jahrhunderts konzentrieren. Zunächst werden wir Erinnerung, Gedächtnis und Geschichte in theoretischen Überlegungen der 1920er und 1930er Jahre erörtern, den sozialen Rahmen des kollektiven Gedächtnisses (Maurice Halbwachs), das sozialen Gedächtnis in Pathosformeln (Aby Warburg), Geschichte und Gedächtnis in philosophischen Reflexionen (Walter Benjamin). Dann werden wir uns mit neueren kulturwissenschaftlichen Theorien zu Gedächtnis und Erinnerung seit den 1980er Jahren befassen, mit dem kulturellen Gedächtnis (Jan Assmann), mit Gedächtnisorten (Pierre Nora) und Erinnerungsorten (Aleida Assmann) gerade auch in literarischen Texten. Wir werden an Beispielen aus der Literatur diskutieren, inwieweit die Gedächtniskonzepte für eine kulturwissenschaftlich orientierte Literaturwissenschaft Anwendungsperspektiven bietet.
Empfohlene Literatur: Aleida Assmann: Gedächtnis. In: Dies.: Einführung in die Kulturwissenschaft. Grundbegriffe, Themen, Fragestellungen. Berlin 2006, S. 179-204. Astrid Erll: Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. In: Konzepte der Kulturwissenschaften. Theoretische Grundlagen, Ansätze, Perspektiven. Hg. von Ansgar Nünning und Vera Nünning. Stuttgart, Weimar 2003, S. 156-185. Markus Fauser: Gedächtnistheorien. In: Ders.: Einführung in die Kulturwissenschaft. Darmstadt 2003, S. 116-138.