Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Bruno Staib
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL SW
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | -
Inhalt: Die funktionelle Sprachwissenschaft kann als eine weiterführende Vertiefung der strukturellen Linguistik betrachtet werden. Sie stellt daher den Versuch dar, die einseitige Orientierung an den materiellen Fakten, wie sie sich vor allem im taxonomischen Strukturalismus und im Deskriptivismus amerikanischer Prägung findet, zu überwinden. Demzufolge steht im Zentrum der funktionellen Sprachwissenschaft die Frage nach der inhaltlichen Funktion sprachlicher Einheiten. In der Vorlesung sollen unter Beschränkung auf den grammatischen Bereich der Sprache(n) wesentliche Grundprinzipien, Analysemethoden und Ergebnisse der funktionellen Sprachwissenschaft vorgestellt und am Beispiel von Materialien aus den romanischen Sprachen verdeutlicht werden. Hierzu gehören insbesondere die paradigmatischen Bereiche der funktionellen Lautlehre (Phonologie), die morphologischen Kategorien der Hauptwortarten (Substantiv, Adjektiv, Verb) wie Genus, Numerus, Tempus, Modus, Diathese unter Einschluss der Pronomina sowie die wesentlichen syntaktischen Funktionen und Kategorien. Ein weiteres Ziel der Betrachtungen ist es, durch die kontrastive Betrachtung ausgewählter grammatischer Bereiche die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den romanischen Sprachen herauszustellen und zu einem besseren Verständnis der grammatischen Analyse einer Einzelsprache zu verhelfen.