Lehrende/r: Dr. Axel Dunker
Veranstaltungsart: Proseminar
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Semesterwochenstunden: 4
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Europäische Schriftsteller schreiben heute über die früher als ‚Dritte Welt’ bezeichneten Regionen der Erde häufig aus der Perspektive eines 'postkolonialen Blicks': Die Autoren bekennen Unsicherheiten, Irritationen, mögliche Irrtümer und die Begrenztheit ihrer Erfahrung. Sie wissen, daß ein eurozentristischer Blickwinkel den Zugang zu den Problemen der Dritten Welt erschwert, sind sich aber gleichzeitig darüber im klaren, daß sie bei ihren Reisen europäische Denk- und Verhaltensweisen nur revidieren, nie aber aufgeben können“ (Paul Michael Lützeler). Im Seminar sollen Reiseberichte, Essays und fiktionale Texte daraufhin untersucht werden, welche Konsequenzen eine solche Perspektive für das Schreiben über außereuropäische Gegenstände mit sich bringt. Gelesen werden (teilweise in Auszügen) u.a. Texte von H.C. Buch (Die Hochzeit von Port-au-Prince, Haïti Chérie, Sansibar Blues), Uwe Timm (Morenga), Lukas Bärfuss (Hundert Tage), J.-M. G. Le Clézio (L’Africain / Der Afrikaner), Bruce Chatwin (The Songlines / Traumpfade). Dagegen gestellt werden vergleichend zwei Texte außereuropäi-scher Autoren, die ähnliche Gegenstände behandeln: René Depestres Roman Hadriana dans tous mes rêves (Hadriana in all meinen Träumen) und Assia Djebars L’Amour, La Fantasia (Fantasia).
Empfohlene Literatur: Lit.: Paul Michael Lützeler (Hg.): Der postkoloniale Blick. Frankfurt/M. 1997 Da es sich um ein Blockseminar handelt, sollten einige der Texte schon vor Beginn des Semesters gelesen sein.