Lehrende/r: Jun.-Prof. Dr. Friedrich Michael Bachmann
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HSTheageteiltenDtl
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 5 | 60
Inhalt: Das Seminar unternimmt eine Bestandsaufnahme der Theatersituation in Ost- und Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Mittelpunkt stehen die fünfziger Jahre als Phase der kulturellen Standortbestimmung zwischen stark restaurativen Tendenzen und zaghaften Versuchen der gesellschaftlichen Neuerung. Hervorzuheben ist dabei ein komplexer Doppelcharakter, der es für viele Kulturproduktionen unmöglich macht, sie bloß der einen oder der anderen Richtung zuzuschlagen. Zu den behandelten Themen zählen der Theaterboom nach 1945 und die kulturpolitischen Differenzen in der Viersektorenstadt Berlin, Friedrich Lufts Theaterkritiken ("Die Stimme der Kritik", 1945-1961), das Nachkriegstheater in Rheinland-Pfalz, die Situation der nach Deutschland zurückgekehrten Emigranten Piscator und Kortner, Brechts Arbeit am Berliner Ensemble und die – an der west- wie ostdeutschen Rezeption von Existentialismus und „absurdem Theater“ untersuchte – Frage, ob und wie die dramatische Form „nach Auschwitz“ (Adorno) überhaupt noch möglich sei.