Lehrende/r: Prof. Dr. Oliver Quiring
Veranstaltungsart: Übung
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 35
Voraussetzungen / Organisatorisches: Leistungsanforderungen für qualifizierten Schein: aktive und regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Inhalt: Ein stattlicher Teil der facheigenen Theorieansätze wurde im Rahmen der kommunikationswissenschaftlichen Wahlforschung entwickelt und empirisch getestet. So finden sich z. B. schon in der aus Anlass der US-Präsidentschaftswahl 1940 durchgeführten Wahlstudie von Lazarsfeld, Berelson und Gaudet (1944) prägende Ansätze, wie z.B. die These vom Two-Step-Flow of Communication. Weitere Beispiele für die stimulierende Wirkung, die Wahlen sowohl auf die Theoriebildung als auch die empirische Forschung und Methodenentwicklung hatten und haben, liefern die Chapel Hill Studie im Rahmen der US-Präsidentschaftswahl 1968 von McCombs und Shaw (1972) und die Theorie der Schweigespirale. Deren Entstehung führt Noelle-Neumann explizit auf den im Vorfeld der Bundestagswahl 1965 gemessenen, aber damals schwer erklärbaren ›Last-Minute-Swing‹ der Wählerschaft zugunsten der Union zurück (Noelle-Neumann 2001: 15). Nach einer relativ ausgiebigen Beschäftigung des Faches mit diesen "klassischen Ansätzen" lässt sich in den letzten beiden Dekaden eine zunehmende theoretische und empirische Ausdifferenzierung des Forschungsfeldes feststellen, die sich z.B. in der Untersuchung von Einzelprozessen äußert, die sich unter dem Stichwort "Amerikanisierung" zusammenfassen lassen. Mit der politischen PR wurde zudem in den letzten beiden Dekaden ein weiteres Forschungsfeld mehr und mehr erschlossen. Die Übung gibt einen ersten Einblick in verschiedene Aspekte der Wahlkommunikation, der dahinter stehenden Thesen, Theorien und Modelle.