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Lehrende/r: Dr. Imme Klages
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
S:Meth&Reflexion
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Aktive Teilnahme: Referat (max. 15 Minuten), Lesekarten und der Archivbesuch des Günter Peter Straschek Nachlass im Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek
Inhalt:
Wie erforscht man Medien- und Filmgeschichte mit Hilfe von digitalen Werkzeugen? Die Notwendigkeit sich dabei intensiv mit dem Aufbau von Datenbanken und der Vorgeschichte der digitalisierten Materialien auseinanderzusetzen werden immer dringender in einem stetig wachsenden digitalen Wissenschaftsraum. Aber in welchem Kontext werden die Daten, Dokumente, Artefakte online präsentiert, welchen Weg nimmt man auf sich um zu ihnen zu gelangen und wie lernt man diese Umgebung kritisch einzuschätzen und für die Forschung fruchtbar zu machen, dies sind Aufgaben mit denen wir uns in dem Hauptseminar auseinandersetzen werden.
Mit zwei „klicks“ gelangt man zu digitalisierten Bilderseiten einer Bibel aus dem 14. Jahrhundert. Verloren geglaubte Filme werden restauriert und digitalisiert im Internet zur Verfügung gestellt. Die zahlreichen Initiativen weltweit Zeitungen, Bücher, Fachzeitschriften, Fotos, Plakate, Kunstwerke und andere Quellenmaterialien online zur Verfügung zu stellen werden unser Fachgebiet radikal verändern. Aus einer Situation der Datenknappheit und des beschwerlichen Zugangs über einen Archivapparat und Bibliotheken ist ein Überfluss an online zugänglichen Daten geworden. Digitale Werkzeuge ermöglichen neue Forschungsfragen und sogenannte „Big Data“ Analysen und das „distant reading“ von großen Datenmengen werden weiterentwickelt und stehen zur Debatte.
Diese neuen Möglichkeiten führen zu neuen Herausforderungen. Wie bewertet man die digitalisierten Materialien und wie verwenden wir die digitalen Werkzeuge im wissenschaftlichen Alltag? Kurz: was bedeutet Quellenkritik für die auf digitale Daten basierende Mediale Historiographie und die Filmgeschichtsforschung? Welche Möglichkeiten und welche Risiken birgt sie? Welche Entstehungsgeschichte steckt hinter einer Datenbank und wie können wir sie berücksichtigen, wenn wir Daten aus ihr extrahieren? Welche Auswirkung hat die Wahl eines bestimmten digitalen Werkzeugs?
Die an der Universität Trier entwickelte Software „FuD - eine virtuelle Forschungsumgebung für die Geisteswissenschaften“ werden wir uns im Detail anschauen (Sie können vorab eine Demoversion testen: http://fud.uni-trier.de/de/).
Außerdem werden wir eine Eingabeschablone für diese Plattform anhand von Archivmaterial, das im Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek und dem Straschek- Nachlass zur Verfügung steht, entwickeln.
Darüber hinaus werden folgende Datenbanken und digitale Archive Eingang in unsere Diskussionen finden: Bundesarchiv/Filmarchiv; https://www.filmothek.bundesarchiv.de/; Margaret Herrick Library, Los Angeles; http://www.oscars.org/collection-highlights; Women Film Pioneers Project https://wfpp.cdrs.columbia.edu/; Arsenal/Living Archive http://www.arsenal-berlin.de/living-archive/news.html; das Visual History Archive https://sfi.usc.edu/vha; das SAHA Archive for Justice- South African History Archive http://www.saha.org.za/collections/audiovisual_collections.htm
Empfohlene Literatur:
Vorbereitende Literatur, die wir im Seminar besprechen werden. Weitere Texte werden im Reader zur Verfügung gestellt.
Birdsall, Carolyn (2009) (Hg.) Inside Knowledge: (Un)doing Ways of Knowing in the Humanities. Cambridge Scholars Publishing. Siehe auch: Kracauer Lecture: Carolyn Birdsall http://www.kracauer-lectures.de/de/winter-2015-2016/carlyn-birdsall/
Bob Nicholson, ‘The Digital Turn: Exploring the methodological possibilities of digital newspaper archives,’ Media History, 19 (1), 2013, S. 59–73.
Jasmijn Van Gorp, Sonja de Leeuw, Justin van Wees en Bouke Huurnink. ‘Digital Media Archaeology: Uncovering the digital tool AVResearcherXL.‘ VIEW Journal of European Television History and Culture, 4, Sep. 2015. Hier zu finden: http://viewjournal.eu/index.php/view/article/view/JETHC080/192
S. Block und D. Newman, “What where, when, and sometimes why: Data mining two decades of women’s history abstracts,“ Journal of Women’s History, vol. 23, no. 1, 2011.
Maidment, Brian. 2013. “Writing History with the Digital Image: A Cautious Celebration.” In History in the Digital Age, 111–26. New York: Routledge.
Hoskins, Andrew. 2009. University of Warwick (paper) „The Digital Distribution of Memory“. http://www.inter-disciplinary.net/wp-content/uploads/2009/03/hoskins-paper.pdf
Cook, Terry „Archival Science and Postmodernism: New Formulations for old concepts“ Archival Science 1 (2001): 3-24.
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