Lehrende/r: Dr. Karl Marker
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Sem Leadesh.ethics
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bereich Politische Theorie Gültig für folgende vom Institut angebotenen Studiengänge: - BA Politikwissenschaft (Aufbaumodule 2 und 3) - MEd Sozialkunde (Modul Fachwissenschaftliche Vertiefung) - MA Emp. Demokratieforschung (Modul 3, Demokratietheorien) - Staatsexamen (Bereich Politische Theorie)
Inhalt: Nach Robert Alan Dahl (2000) ist die politische Gleichheit aller Mitglieder das konstitutive Merkmal jeder demokratisch organisierten Gruppe – sei es ein Verein, eine Partei oder eine ganze Gesellschaft. Liberale Demokratie erfordert darüber hinaus auch rechtliche Gleichheit bzw. Gleichbehandlung, d.h. die Anerkennung aller Bürger als autonome und grundsätzlich gleichberechtigte Rechtssubjekte. Umstritten ist allerdings, ob ein demokratisches System auch mit moralischer Gleichbehandlung einhergehen muss. Da jede Gruppe ab einer gewissen Größe ein mit besonderen Rechten und Privilegien ausgestattetes Führungspersonal benötigt, das ihre Handlungsfähigkeit gewährleisten soll und für das Erreichen ihrer kollektiven Ziele verantwortlich ist, stellt sich die Frage, ob für Alle dieselben Pflichten gelten sollten, oder ob autorisierte Entscheidungsträger („Leaders“) bestimmte Regeln brechen dürfen. Ist es mit Demokratie vereinbar, wenn Leaders moralischen Sonderstatus für sich beanspruchen? Im Rahmen des Seminars sollen verschiedene Motive für Regelbrüche daraufhin überprüft werden, ob diese auch als Rechtfertigung dienen können. Ein wesentliches Augenmerk gilt dabei stets der Frage, ob Leadership mit besonderen Eigenschaften einhergeht (z.B.: außergewöhnliche Verantwortung, der man unterworfen ist; außergewöhnliche Situationen, die man zu bewältigen hat; außergewöhnliche Fähigkeiten, über die man verfügt), die für moralische Urteile evtl. zu berücksichtigen sind. Unter Beachtung moralpsychologischer und demokratietheoretischer Restriktionen werden die Argumentationsweisen der wichtigsten Moraltheorien nachvollzogen und auf Democratic Leadership angewendet.
Empfohlene Literatur: • Price, Terry L. 2008: Leadership Ethics. An Introduction, Cambridge u.a.: Cambridge University Press. (22,18 €) (Dieses Buch muss von allen Teilnehmern vor Kursbeginn angeschafft werden!) • Price, Terry L. 2006: Understanding Ethical Failures in Leadership, Cambridge u.a.: Cambridge University Press. • Keohane, Nannerl O. 2010: Thinking About Leadership, Princeton: Princeton University Press.