Lehrende/r: Prof. Dr. Rainer Goldt
Veranstaltungsart: Hauptseminar
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Fedor Michajlovic Dostoevskij (1821-1881) ist eine die gesamte europäische Kultur bis heute prägende und zugleich provozierende literarische, philosophische und politische Gestalt geblieben, die schon Thomas Mann vorsichtshalber nur „mit Maßen“ gelesen wissen wollte. Das Seminar will wichtige Erzählungen (Zapiski iz podpol’ja, Son smešnogo celoveka, Krotkaja), das autobiographischen Werk „Zapiski iz mertvogo doma“ und zwei zentrale Romane (Besy und Brat’ja Karamazovy) analysieren und mit literaturtheoretischen Konzepten, die aus der unmittelbaren Beschäftigung mit Dostoevskij entstanden (Michail Bachtin, George Steiner u.a.), verknüpfen. Psychologische (Freud) und philosophische (Berdjaev, Šestov) Ansätze sollen ebenso Berücksichtigung finden wie Dostoevskijs eigene kulturphilosophische Essays aus dem „Dnevnik pisatelja“, etwa zur Frage nach Europa und Russland oder zur sog. „jüdischen Frage“ in Russland.
Empfohlene Literatur: Literatur (Auswahl): The Cambridge companion to Dostoevskii. Cambridge 2002. Dostoevskij. Enciklopedija. Moskva 2008. The Dostoevsky encyklopedia. Westport, Conn. 2004. (nur Lesesaal der Zentralbibliothek, SLAV 315) Gerigk, Horst-Jürgen: Ein Meister aus Russland : Beziehungsfelder der Wirkung Dostojewskijs. Vierzehn Essays. Heidelberg 2010. Poljakova, Ekaterina: Differente Plausibilitäten : Kant und Nietzsche, Tolstoi und Dostojewski über Vernunft, Moral und Kunst. Berlin [u.a.] 2013. Pomeranc, Grigorij: Otkrytost’ bezdne. Vestrechi s Dostoevskim. Moskva 1990. Steiner, George: Tolstoy oder Dostojewskij: Analyse des abendländischen Romans. München 1990. Zur Anschaffung empfohlen wird die immer noch klassische Dostoevskij-Biographie von Janko Lavrin (rororo-Taschenbuch, 8,95 € neu, antiquarisch bereits unter 1 €).