Lehrende/r: Dr. Jessica Quinlan
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: SGAL I/II/III/SADL/
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Anmeldegruppe: SGAL I/II/III/SADL/EUL 1
Prioritätsschema: Priorisierung SGAL Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende im 2., 3., 4., 6. Semester bevorzugt berücksichtigt.
Kontingentschema: Kontingentierung SGAL
Inhalt: In diesem Seminar wollen wir die Texte des frühen Minnesangs lesen! Nicht die Hohe Minne wird uns hier in erster Linie beschäftigen, die die männliche Artikulation sehnsüchtigen Liebesleids in den Mittelpunkt setzt; der frühe (“donauländische”) Minnesang, der üblicherweise in der zweiten Hälfte des 12. Jh.s datiert wird, lässt besonders häufig die weibliche Stimme zur Sprache kommen, die ihr Liebesleid klagt, ihre Liebesfreude feiert, die Liebe des Gegenübers für sich beansprucht, über das Fernbleiben des Geliebten trauert, die Untreue der Männer oder die Eifersucht anderer Frauen beklagt. Dennoch erscheinen auch in diesem frühen Stadium bereits die ersten Ansätze einer Minnelyrik, deren Strukturen sich nach romanischem Vorbild über dienst und lôn definieren. Die frühste Phase des deutschsprachigen Minnesangs ist nicht nur in den Sprecherstimmen, Liebeskonzepten und Botschaften, die sie profiliert, von erstaunlicher Vielfalt gekennzeichnet, sondern auch in ihren Strophen- und Liedformen. Während wir das Variationspotenzial dieses Korpus gemeinsam ergründen, werden wir gleichzeitig eruieren, wie sich die Strophen, die wir lesen, in den Handschriften präsentieren – nicht nur, um einen adäquaten Umgang mit den editionsphilologischen Problemen, die diese Texte bieten, zu entwickeln, sondern auch, weil es unheimlich viel Spaß macht!