05.127.530 (KOLL/OS) Forschungskolloquium zur Philosophie des Mittelalters und ihrer Wirkungsgeschichte

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: PD Dr. Dr. Stefan Seit

Veranstaltungsart: Kolloquium

Anzeige im Stundenplan: (KOLL/OS) Mittelalt.

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 20

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung und Teilnahme nur nach persönlicher Rücksprache. Termin und Raum werden mit den angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern vereinbart. 

Die Veranstaltung ist nur für Studierende mit deutlich fortgeschrittenen philosophiehistorischen Kompetenzen geeignet. Sehr gute Kenntnisse der lateinischen und gute Kenntnisse der altgriechischen Sprache sind wünschenswert, da auch Quellen gelesen und interpretiert werden, die nicht in Übersetzung vorliegen.

Inhalt:
Mit großer Selbstverständlichkeit sprechen wir – nicht nur in der Alltagssprache – davon, Menschen seien ‚Individuen‘ und ‚Personen‘. Wir meinen damit gewöhnlich, dass die einzelnen Menschen nicht auf ihre Artzugehörigkeit reduziert werden können, nicht einfach Exemplare der Art ‚Mensch‘, sondern in irgendeiner Weise ausgezeichnet, unverwechselbar, etwas ‚Besonderes‘ sind. Dass wir so denken, hat weitreichende Konsequenzen insbesondere auch in ethischer und politischer Hinsicht.

Was aber macht den einzelnen Menschen zur ‚Person‘? Worin unterscheidet er sich von einem Tier? – Es handelt sich um keineswegs selbstverständliche Denkkategorien: ‚Person‘ und ‚Individuum‘ sind Konzepte mit einer langen Geschichte, in der in Gestalt der berühmten Definition des Boethius „Person ist eine individuelle Substanz von vernünftiger Natur“ der Personenbegriff überhaupt erst in die philosophische Terminologie aufgenommen wurde.

Das Oberseminar/Killoquium wird der Frage nachgehen, wie in Spätantike, Mittelalter und Früher Neuzeit das Besondere menschlicher Einzelwesen bestimmt und so die Fundamente gelegt wurden, auf der auch noch unsere gegenwärtigen Diskussionen aufruhen. Diskutiert werden zentrale anthropologische Konzepte wie Selbstbewusstsein und –gewissheit, Wille, Willensfreiheit, Spontaneität und Selbstbestimmung (sowie deren Grenzen), Gewissen, (Menschen-)Würde und Glück(-seligkeit).

Zusätzliche Informationen:
Im Rahmen eines mehrere Semester umfassenden Lektüreprogramms werden im Kolloquium zentrale Quellentexte gemeinsam erarbeitet.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, entstehende Abschlussarbeiten zur Diskussion zu stellen.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
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PD Dr. Dr. Stefan Seit