Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Birgit Menzel
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 06.139.0085
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Seit jeher ist Russland von seinem Raum aus auf unterschiedliche Weise symbolisch aufgeladen, mythisiert und ideologisiert worden. Seit dem 19. Jahrhundert sind nationale, imperiale und geopolitische Modelle entwickelt worden, die oft in einem spannungsvollen Verhältnis zueinander stehen und die bis heute aktuelle Relevanz besitzen. Immer standen diese Konzeptualisierungen in engem Kontext zu westlichen, v.a. westeuropäischen Ideen und Perspektiven. In dem Seminar sollen unterschiedliche Konzeptualisierungen Russlands als nationaler, internationaler, imperialer und kontinentaler Raum untersucht und sowohl auf ihre Vereinbarkeit als auch auf ihre Widersprüche bzw. Konfliktpotentiale hin diskutiert werden. Zunächst wird ein gemeinsamer Wissensstand über die historischen, geographischen und realpolitischen Kontexte sowie ein theoretischer Rahmen für kulturwissenschaftliche Raum-Analysen erarbeitet. Auf dieser Basis werden dann die verschiedenen Konzeptionalisierungen dieses Raumes analysiert, sowohl aus westlicher als auch aus russischer Perspektive. Dabei werden Primärquellen für bestimmte Diskurse (Westler-Slavophile, Liberale, Sowjetischer Internationalismus, Sowjetpatriotismus, “klassischer” und Neo-Eurasismus, Russland und/als Europa) jeweils mit theoretischen Texten verbunden. Ziel des Seminars ist es, ein Verständnis für die Komplexität des Raumes, für die realitätsmächtige Konstruktion kultureller Modelle, und für die Probleme und verschiedenen, daraus erwachsenen Perspektiven auf Russland in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit voneinander zu vermitteln.
Empfohlene Literatur:
Zusätzliche Informationen: