Lehrende/r: Laura Katharina Mücke M.A.
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS Film Exp Sinne
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 5,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Anmeldegruppe: HS. Film als Experimentierfeld der Sinne WiSe 16/17
Inhalt: Immersion beschreibt wörtlich den Prozess des Eintauchens in eine Flüssigkeit. Seit der wissenschaftlichen Fruchtbarmachung des Begriffs am Beginn des neuen Jahrtausends zur Charakterisierung von neuartigen technischen Phänomenen wie den mittlerweile fortgeschrittenen Möglichkeiten zur Erzeugung Virtueller Realitäten, seit Jean Baudrillards Benennung des Simulacrums und der Popularität der Game Studies ist die Immersion stetig als neonarrative und vor allem rezeptionsästhetische Komponente ins Zentrum des medienkritischen Diskurses gerückt. In der Filmwissenschaft wird unter dem Begriff der Immersion die Behauptung verhandelt, dass Filme bzw. (post)filmische Medien in der Lage sind, die Sinne ihrer Betrachter derart zu affizieren, dass der Zuschauer sinnlich, ja nahezu somatisch in die filmisch-fiktiven Welten hineingezogen wird. Sieht der Zuschauer einen Film, so die Hypothese, dann ist er von der dargestellten Welt derart gefesselt, dass seine ursprüngliche Realität und eigene Weltlichkeit sich aufzulösen scheint – von einer „Überschreitung der Grenze von Kunst und Leben“ (Curtis 2010, S. 213) wird dabei immer wieder gesprochen. Das Seminar möchte jenen Begriff der Immersion anfangs aufzeigen, filmanalytisch sowie -historisch beschreiben und theoretisch umreißen. Vornehmlich jedoch soll das bislang kaum kritisch hinterfragte Phänomen der Immersion und seine nahezu automotorische Omnipräsenz im filmisch-medialen Kontext zur Diskussion gestellt werden, um die Grenzen des Konzepts auszuloten und an jenen Grenzen neues filmästhetisches und -stilistisches Potential zu entdecken: Ist der Zuschauer nicht froh zu wissen, dass er sicher in seinem Kinosessel sitzt, wenn von der Leinwand aus die denkbar schrecklichsten Monster auf ihn zu toben? Das vierstündige Seminar ist bipolar angelegt; unter Zuhilfenahme theoretischer Grundlegungen aus der Bildwissenschaft, der Phänomenologie, der Kognitionsforschung, der Medienwirkungsforschung sowie der Semiopragmatik soll das immersive Potential und Wesen des Mediums Film anhand ausgewählter Filmbeispiele filmanalytisch und -theoretisch hinterfragt werden. Der wöchentliche Sichttermin ist deshalb fest in das Seminar integriert und dessen Besuch für alle Kursteilnehmer verpflichtend.
Empfohlene Literatur: Curtis, Robin / Koch, Gertrud (Hrsg.) (2008): Einfühlung. Zu Geschichte und Gegenwart eines ästhetischen Konzepts. München: Wilhelm Fink. Grau, Oliver (2002): Virtuelle Kunst in Geschichte und Gegenwart: Visuelle Strategien. Berlin: Reimer, 2. Aufl. Ryan, Marie-Laure (2001): Narrative as Virtual Reality: Immersion and Interactivity in Literature and Electronic Media. Baltimore u.a.: Johns Hopkins Univ. Press. Rose, Frank (2011): The Art of Immersion. New York: W.W. Norton & Company. Worringer, Wilhelm (2007[1907]): Abstraktion und Einfühlung. München: Wilhelm Fink.
05.054.16_1020 HS. Film als Experimentierfeld der Sinne - „Immersion revisited“: Ästhetisches Potential an den Gren
Lehrveranstaltung
Laura Katharina Mücke M.A.
Mo, 24. Okt. 2016 [08:15]-Mo, 6. Feb. 2017 [09:45]
Aktuell angezeigte Veranstaltung
05.054.16_1030 SLS. Angeleitete Sichtung zum Hauptseminar - „Immersion revisited“: Ästhetisches Potential an den Gr
Mo, 24. Okt. 2016 [10:15]-Mo, 6. Feb. 2017 [11:45]