Lehrende/r: Dr. Paul Kieron Whitehead
Veranstaltungsart: Seminar/Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HNDL / SFNL I-V
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Anmeldegruppe: HNDL/SFNL I-V (Master) Gruppe 1
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentierung HNDL/SFNL (Master)
Inhalt: In der Gegenwartsliteratur hat das postaufklärerische Denken Konjunktur. Zahlreiche Autoren wenden sich seit Ende der 1980er Jahre verstärkt gegen streng realistische Erzählmuster und das Postulat einer enggesteckten Rationalität, indem sie im Rückgriff auf die Romantik bewusst ‚unnatürlich‘ erzählen. Dabei kommt dem Problematisieren von ontologischer wie epistemologischer Ambiguität im Rahmen eines Ästhetisierungsverfahrens eine zentrale Bedeutung zu. So wird die literarische Verarbeitung von Grenzerfahrungen zu einer Konstante der so genannten Neuen Phantastik. Im Seminar werden wir uns mit prominenten Schriftstellern befassen, deren Prosawerke als kulturelle Artefakte in jenem produktiven Spannungsfeld von Tradition und Innovation stehen. Voraussetzung zur Teilnahme am Seminar ist die gründliche Lektüre folgender Romane: Sibylle Lewitscharoff: Blumenberg. Berlin 2011. Thomas Lehr: September. Fata Morgana. München 2010. Christoph Ransmayr: Der fliegende Berg. Frankfurt am Main 2006. Martin Mosebach: Eine lange Nacht. Berlin 2000.
Empfohlene Literatur: Tzvetan Todorov: Einführung in die fantastische Literatur. München 1972. Hans Ulrich Gumbrecht: Diesseits des Sinns. Über eine neue Sehnsucht nach Substantialität. Merkur 59 (2005), Heft 9/10, 751-761. Jan Alber / Henrik Skov Nielsen / Brian Richardson (Hgg.): A Poetics of Unnatural Narrative. Columbus, OH 2013. Silke Horstkotte: Heilige Wirklichkeit! Religiöse Dimensionen einer neuen Fantastik, in: Gegenwartsliteratur. Eine Einführung, hrsg. von Leonhard Herrmann und Silke Horstkotte. Stuttgart 2016.