Lehrende/r: Jana Fuchs; PD Dr. Sascha Seiler
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Der 2003 verstorbene chilenische Schriftsteller Roberto Bolaño wurde in einem Interview mit seinem Schriftstellerfreund Rodrigo Fresán von diesem als „autor-lector“ – als lesender Autor – bezeichnet. Diese Kategorie Schriftsteller, so Fresán, würde ‚manische‘ Leser wie Bolaño einschließen, die sich die Welt aus ihrer Lektüre erschließen und daraufhin ihre eigenen Fiktionen niederschrieben. Und Bolaño war tatsächlich ein derartiger manischer Leser, der es verstand, das Aufgenommene produktiv zu rezipieren und aus dem Gelesenen neue Welten entstehen zu lassen. Das literarische Universum, das er in seinen Büchern ausbreitet, ist ein offenes, gerade weil es ein intertextuelles ist: Verweise auf die Bibliophilie eines Jorge Luis Borges, auf die seltsamen Welten eines Franz Kafka, auf die Dystopien eines Ray Bradbury. Auch eine Liebe auch zum Schundroman und zum zeitgenössischen amerikanischen Kino wird sichtbar. All das vereint sich in einem, wie man bei der laufenden Auswertung des Nachlasses beobachten kann, zu einem gigantomanischen Textuniversum, welches im Seminar untersucht werden soll. Welche Einflüsse verarbeitet Roberto Bolaño in seinen (ausgewählten) Werken? Und wen hat er bereits maßgeblich beeinflusst?
Empfohlene Literatur: Aufgrund des Umfangs sollte sein Roman 2666 bereits vor dem Seminar gelesen werden.
