Lehrende/r: Lutz Klinkhammer
Veranstaltungsart:
Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
HS.Internat.Gesch.
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
1 | 18
Anmeldegruppe: SoSe17 HS Längs
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Aufbaumodul Längsschnitt/Internationale Geschichte (M.A., M.Ed.): Dieses Hauptseminar kann im Rahmen des Moduls Längsschnitt/Internationale Geschichte besucht werden. In diesem Fall wird die Hausarbeit zwar benotet, geht aber nicht in die Modulnote ein. Die mündliche Prüfung zur Vorlesung ist die Modulprüfung.
Inhalt:
In Europa tauchte im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts zunehmend die Frage auf, ob und in welcher Form die Juden in das Staatswesen integriert werden könnten. Eine „bürgerliche Verbesserung“ der Juden sollte eintreten, insbesondere in Hinblick auf die Rechtslage. Die Minderheit sollte von menschenverachtenden Einschränkungen befreit werden und als Rechtssubjekt mit den christlichen Einwohnern des Staates gleichgestellt werden. Diese „Emanzipation“ konnte den Weg der Reform (in Österreich unter Joseph II.) wie den der Revolution (in Frankreich) nehmen. Zugleich wurde an die Juden die Erwartung gerichtet, sich an Bildung, Kultur, Habitus und Mentalität des gebildeten Bürgertums anzupassen. Die Juden, deren Andersartigkeit betont wurde, sollten „erzogen“, d.h. die bürgerlichen Normen annehmen. Dieser Ruf nach „Emanzipation“ der Juden löste in der Mehrheitsgesellschaft aber auch viele Widerstände und Gegenbewegungen aus, die in einschränkenden Gesetzen, in antijüdischen Ausschreitungen und Diskursen zum Vorschein kamen. Am Übergang zur Moderne, zwischen der Mitte des 18. und des 19. Jahrhunderts, kam es in einer Reihe von europäischen Staaten zu ähnlichen Erscheinungsformen sowie parallelen Entwicklungen, an deren Ende die Abschaffung des Ghettos und die rechtliche Gleichstellung, aber auch die Verbreitung des Antisemitismus standen.
Empfohlene Literatur:
Friedrich Battenberg, Das Europäische Zeitalter der Juden, Bd. 2: Von 1650 bis 1945, Darmstadt 1990
Pierre Birnbaum / Ira Katznelson (Hg.), Paths of Emancipation. Jews, States and Citizenship, Princeton 1995
Shulamit Volkov, Die Juden in Deutschland 1780-1918, Enzyklopädie deutscher Geschichte Band 16, München 1994
Zusätzliche Informationen:
Die propädeutischen Kenntnisse der im Hauptseminar angesprochenen Epochen werden vorausgesetzt. Das gilt auch für die geforderten Fremdsprachenkenntnisse.
Die Veranstaltung findet in der Form eines Blockseminars statt. Die Übernahme eines anschliessend zur Hausarbeit auszubauenden Referates wird erwartet.
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