Lehrende/r: Birgit Kynast
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: PS.Mitttelalt.Gesch.
Semesterwochenstunden: 3
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 5
Anmeldegruppe: SoSe17 PS MA
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Der Begriff Investiturstreit ist nur einer von mehreren Begriffen, um das knappe Jahrhundert zwischen dem Pontifikat des zweiten „deutschen“ Papstes Clemens II. (1046-1047) und dem sogenannten Wormser Konkordat (1122) zu benennen, wenn auch der wahrscheinlich populärste. Zeitalter der Kirchenreform, papstgeschichtliche Wende, gregorianische Reform sind weitere Schlagwörter, welche die Forschung geprägt hat und die die Forschung ihrerseits prägten. Gerade das letzte ist mit einem der bekanntesten Protagonisten dieser Zeit verknüpft, Papst Gregor VII. Seine Exkommunikation des „deutschen“ Königs Heinrichs IV. galt lange Zeit als Auslöser des Investiturstreits. Die nachfolgenden Ereignisse waren es, die Bismarck den berühmten Satz ausrufen ließen: „Nach Canossa gehen wir nicht!“ Jedoch hat die Forschung der letzten Jahre und Jahrzehnte gezeigt, dass die Anfänge dieses Konflikts nicht nur weiter als bis zum Jahr 1076 zurückreichen, sondern dass es auch allenfalls in der letzten Phase konkret um die Investitur der Bischöfe ging. Das Proseminar will daher einen Einblick geben in die jüngeren Entwicklungen der Forschung, die zunehmend dazu beigetragen haben, ein differenzierteres Bild von dieser Epoche zu zeichnen, mit welchem Schlagwort auch immer man sie dann bezeichnen möchte. Diese sind freilich nur zu verstehen und einzuordnen, wenn man auch die ältere Forschung mit einbezieht, die ebenfalls Gegenstand des Seminars sein wird. Von den Teilnehmern wird die aktive Mitarbeit sowie die Übernahme und Bearbeitung eines selbst zu wählenden Themas erwartet. Die Bearbeitung erfolgt dabei durch die Anfertigung einer Hausarbeit, sowie durch die kurze Vorstellung bzw. Diskussion des Themas im Seminar. Das PS beträgt zwei SWS und hat ein begleitendes Tutorium (1 SWS).