Lehrende/r: apl. Prof. Dr. Norbert Meuter
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: (OS) Der Mensch
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 40
Voraussetzungen / Organisatorisches: Aus organisatorischen Gründen können am 03.07. und 10.07. keine Seminarsitzungen stattfinden. Die ausgefallenen Stunden werden in einer Blocksitzung am Sonnabend, den 29. April 2017 von 9 bis 13 Uhr nachgeholt.
Inhalt: Die Philosophie sieht den Menschen vor allem als ein denkendes Wesen, als animal rationale. Dieser „rationalistische Mainstream“ wird jedoch von Beginn an begleitet von einer Thematisierung der Emotionalität und Bedürftigkeit des Menschen. Schon für Aristoteles spielen die Gefühle und Bedürfnisse eine zentrale Rolle bei der Frage nach dem Guten Leben. In der Neuzeit sind es u.a. Hume und Adam Smith, die beide die besondere Bedeutung der Gefühle für Fragen nach der Moral erkennen. Zudem entstehen in der Anthropologie Denkformen, welche die spezifische Bedürftigkeit des Menschen betonen, wobei diese jedoch vor allem negativ, d.h. als Defizit bestimmt wird: von Herder bis Arnold Gehlen erscheint der Mensch als „Mängelwesen“. Das Seminar versucht demgegenüber sowohl die Möglichkeiten einer (paradox?) positiven Lesart der Bedürftigkeit des Menschen auszuloten, als auch sachliche Bezüge zwischen Emotionen und Bedürfnissen aufzuweisen. Beide sollen als zentrale Aspekte der geistigen Existenz des Menschen verstanden werden.
Empfohlene Literatur: Spezielle Vorkenntnisse sind nicht notwendig, Interessen aber willkommen. Zu Beginn des Seminars soll gemeinsam ein Seminarreader erarbeitet werden. Zur Vorbereitung eignen sich die beiden Artikel „Bedürfnis“ und „Gefühl“ in: Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe, hrsg. von P. Kolmer und A. Wildfeuer. Freiburg/München: Verlag Karl Alber 2011, Bd. 1 (S. 302-313 und 865-878).