Lehrende/r: Dr. Timothy Attanucci; Matthias Emrich
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: UNDL
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: UNDL I/II/ EUL (Bachelor u. Master)
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentierung UNDL I/II (Bachelor und Master)
Voraussetzungen / Organisatorisches: Blockveranstaltung Lektüre von historischen Quellen und Forschungsliteratur als Vorbereitung für die Seminarsitzungen. Bibliographie wird bei der Infoveranstaltung am 17.11.2017 verteilt. Bei der Infoveranstaltung werden auch Referatsthemen vergeben.
Inhalt: Das Jahrhundert der Aufklärung gilt auch als Jahrhundert der Pädagogik. So naheliegend das Interesse der ‚Aufklärer’ an Erziehungs- und Bildungsfragen erscheint, so tiefgreifend sind die Veränderungen, die das Jahrhundert in Theorie und Praxis der Erziehung eingeleitet hat. Es entstehen nicht nur neue Erziehungskonzepte, sondern deren Gegenstand selbst – das Kind in seiner Kindheit – wird dabei auch erst erfunden. Es entsteht nicht nur der ‚Bildungsroman’ als Gattung der Literatur, sondern auch die gesamte Lesekultur erfährt durch solch neue Textsorten, aber auch durch Alphabetisierung und Medienwandel ein neues Gepräge. Die Übung erfolgt durch die gemeinsame Untersuchung gezielter Themenbereiche: u.a. Philosophien der Erziehung (Locke, Rousseau, Lessing) und historische Semantik (insb. zu ‚Bildung’); literarische Gattungen (Roman, Fabel); Kinderliteratur (Bilderbuch, Fibel); Unterrichtsformen insbesondere unter dem Aspekt ihrer Medialität; Ausschlüsse aus den Bildungsinstitutionen (Gender) und Umgehungsstrategien (Autodidaktik, Salon). Ziel ist nicht nur das 18. Jahrhundert als Beispiel für eine im medialen und damit kulturellen Wandel begriffene Epoche kennenzulernen, sondern auch aus der Perspektive unserer Gegenwart ein neues Bewusstsein für die nach wie vor brisante Frage zu gewinnen, inwiefern wir durch Erziehung und Bildung unsere Gesellschaften reproduzieren oder gar verbessern wollen.