Lehrende/r: Dr. Carsten Jakobi
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: UNDL
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: UNDL I/II/ EUL (Bachelor u. Master)
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentierung UNDL I/II (Bachelor und Master)
Inhalt: Dass Karl Marx etwas über die Gegenwart auszusagen in der Lage ist, beweist folgendes Zitat, wenn man es auf das Internet bezieht: „Man hat bisher geglaubt, die christliche Mythenbildung unter dem römischen Kaiserreich sei nur möglich gewesen, weil die Druckerei noch nicht erfunden war. Gerade umgekehrt. Die Tagespresse und der Telegraph, der ihre Erfindungen im Nu über den ganzen Erdboden ausstreut, fabrizieren mehr Mythen (und das Bourgeoisrind glaubt und verbreitet sie) in einem Tag, als früher in einem Jahrhundert fertiggebracht werden konnte.“ (Brief an Ludwig Kugelmann, 27. Juli 1871). Die Veranstaltung, am Übergang von zwei Marx-Jahren positioniert (2017: 150 Jahre Das Kapital; 2018: 200 Jahre Karl Marx), soll dem seit dem Ende des 19. Jahrhunderts vieldiskutierten Verhältnis der Marx‘schen Gesellschaftstheorie, Kritik der politischen Ökonomie und Geschichtsphilosophie einerseits und der Literatur andererseits nachgehen. Nach einem ersten Bekanntmachen mit Marx‘ theoretischen Grundbegriffen sollen zunächst Bezugnahmen, die Marx selbst auf die Literatur vornimmt (z.B. in den Ökonomisch-philosophischen Manuskripten oder im Kapital), untersucht werden; sodann, welche theoretischen Urteile Marx über Literatur formuliert. In einem weiteren Schritt sollen exemplarisch von Marx inspirierte literarische Werke behandelt werden; abschließend wird ein Blick auf Beispiele der marxistischen Literatur-, Kultur- und Medientheorie geworfen.