Lehrende/r: PD Dr. Petra Schierl
Veranstaltungsart: Vorlesung/Übung
Anzeige im Stundenplan: V:Lat
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Unter dem Rückgriff auf die Hirtendichtung des hellenistischen Dichters Theokrit verfasste Vergil mitten in den Wirren des Bürgerkrieges seine Bucolica und begründete mit dieser Sammlung von zehn Eklogen die lateinische Bukolik. Die Eklogen zeigen Hirten, die sich unterhalten oder singen, wobei Gesang und Liebe bevorzugte Themen sind. Durch die Überblendung der Hirtenwelt mit dem vom Bürgerkrieg gezeichneten ländlichen Italien fließt auch die Zeitgeschichte in Vergils Bucolica ein. Die von Vergil geprägte Gattung wurde von Dichtern verschiedener Epochen aufgegriffen und erlebte in der Renaissance eine wahre Blütezeit. Die Vorlesung wird einen Überblick über die bukolische Dichtung von der Antike bis in die Frühe Neuzeit geben. Im Zentrum wird die antike Bukolik mit ihren Vertretern Theokrit, Vergil, Calpurnius und Nemesian stehen. Anhand ausgewählter Gedichte soll untersucht werden, wie bukolische Dichter in Auseinandersetzung mit den Vorgängern die Bukolik für die eigene Zeit aktualisieren.
Empfohlene Literatur: Zur Anschaffung empfohlen: P. Vergili Maronis opera, rec. brevique adnot. crit. instr. R.A.B. Mynors, Oxford 1969 u.ö. (OCT) oder P. Vergilius Maro, Bucolica, ed. et app. crit. instr. S. Ottaviano; Georgica, ed. et app. crit. instr. G.B. Conte, Berlin / Boston 2013 (Teubner). Kopiervorlagen für weitere Texte werden in der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.