Lehrende/r: Henning Türk
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL Aufbaumodul
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Voraussetzungen / Organisatorisches: B.A., M.A., M.Ed. Geschichte: Diese Vorlesung ist Teil des Aufbaumoduls Neuzeit. (B.A.: Dieses Aufbaumodul setzt den erfolgreichen Besuch des Basismoduls Neueste Geschichte voraus.) Die Vorlesung ist unbenotet. Staatsexamen/Magister: Keine besonderen Voraussetzungen. Eine Gasthörerschaft ist selbstverständlich immer möglich.
Inhalt: Die Energieversorgung der Bundesrepublik wandelte sich seit ihrer Gründung im Jahr 1949 mehrfach. Stand zunächst der wirtschaftliche Wiederaufbau mit Hilfe der Steinkohle im Vordergrund, so rückte seit den 1950er Jahren das billigere Erdöl ins Zentrum. Die damit einhergehende zunehmende Abhängigkeit von Ölimporten aus dem Mittleren Osten wurde seit der ersten Ölkrise 1973 stark in Frage gestellt. Die Abhängigkeit sollte vor allem durch den von der Politik favorisierten Ausbau der Kernenergie reduziert werden. Dieser ließ sich allerdings gegen gesellschaftliche Widerstände nicht in dem Maße durchsetzen, wie von der Bundesregierung erhofft. Auch der Bezug von Erdgas aus der kommunistischen UdSSR war politisch hoch umstritten. Die Vorlesung wird dem Wandel der Energieversorgung und den Schwankungen zwischen Abhängigkeit und Autarkiebestrebungen nachgehen. Hinterfragt werden sollen auch die energiepolitischen Handlungsspielräume der Bundesregierung im Zeichen des Kalten Krieges und einer engen Integration der Bundesrepublik in internationale Organisationen mit Kompetenzen im Energiesektor.
Empfohlene Literatur: Rüdiger Graf: Öl und Souveränität. Petroknowledge und Energiepolitik in den USA und in Westeuropa in den 1970er Jahren, Berlin u.a. 2015; Falk Illing: Energiepolitik in Deutschland. Die energiepolitischen Maßnahmen der Bundesregierung 1949–2013, Baden-Baden 2012.