Lehrende/r: Martin Göllnitz
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
07.068.14_190
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 28
Anmeldegruppe: WS 1718 Sem NG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung beginnt erst in der 2. VLwoche
Inhalt:
Das Ende des Ersten Weltkrieges jährt sich im kommenden Jahr zum 100sten Mal. Die damit einhergegangenen revolutionären Ereignisse, die zur Entstehung der Weimarer Republik führten, gingen mit einem hohen Maß an innenpolitischer Gewalt einher. Deutschland gelang es nach dem Ersten Weltkrieg nicht, den Zustand einer „post-war-society“ zu überwinden. Insbesondere für die sich neu formierende, bürgerliche Rechte und die paramilitärischen Verbände spielte militantes Verhalten ab 1919 bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten eine Schlüsselrolle. Im Hinblick darauf soll in der Veranstaltung untersucht werden, welche Formen von Gewalt oder radikal-politischer Teilhabe sich in den Jahren zwischen 1918 und 1933 entwickelten. Das Selbstverständnis völkisch-nationaler Akteure und das Handeln regierungsfeindlicher Kräfte im Oppositionsmilieu der Republik stellen dabei den Untersuchungsschwerpunkt des Seminars dar: Wie gestaltete sich Gewalt als Teilhabe von Politik? Welche Bedeutung kam dem Schlagwort „Volksgemeinschaft“ zu? Unter welchen Bedingungen gelang es den Angehörigen von nationalen Bewegungen, völkischen Gruppierungen oder konspirativen Mördergesellschaften, die Tagespolitik zu beeinflussen und ihrem Sinne zu manipulieren? Diesen Fragen und ähnlichen mehr soll in der Veranstaltung auf den Grund gegangen werden, wobei eine grundsätzliche Lektürefreudigkeit und die Bereitschaft zur aktiven Diskussion im Seminar sowie zur Übernahme eines Literaturreferats Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsnachweises und die erfolgreiche Teilnahme an der Veranstaltung darstellen.
Empfohlene Literatur:
Bessel, Richard: Germany after the First World War, Oxford 1993.
Gerwarth, Robert/Horne, John: Vectors of Violence: Paramilitarism in Europe after the Great War 1917-1923, in: The Journal of Modern History 83 (2011), S. 489-512.
Schumann, Dirk: Einheitssehnsucht und Gewaltakzeptanz. Politische Grundpositionen des deutschen Bürgertums nach 1918, in: Der Erste Weltkrieg und die europäische Nachkriegsordnung. Sozialer Wandel und Formveränderung der Politik, hrsg. von Hans Mommsen, Köln u.a. 2000, S. 83-105.
Zusätzliche Informationen:
Das Seminar Neueste Geschichte nimmt innerhalb des Bachelorstudiums einen herausgehobenen Platz ein: Es übernimmt zu Beginn des Studiums einen relativ großen Anteil der propädeutischen Ausbildung, d.h. des "Handwerkszeugs des Historikers". Insofern nimmt die Propädeutik in diesem Seminar großen Raum ein. Dabei wird die Propädeutik vom Thema des Seminars her entwickelt.
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