Lehrende/r: Vaios Kalogrias
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 07.068.14_190
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 28
Anmeldegruppe: WS 1718 Sem NG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind eine regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit sowie die Übernahme einer Präsentation (z.B. in Form eines Referats) und die Erstellung einer schriftlichen Hausarbeit. Die Teilnahme am begleitenden Tutorium ist ebenso verpflichtend.
Inhalt: Die Wiederaufnahme und Normalisierung der deutsch-griechischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg erwies sich als ein sehr schwieriges Unterfangen. Grund dafür war die Zeit der nationalsozialistischen Besatzungsherrschaft in Griechenland (1941-1944), die ein großes Trauma für die griechische Bevölkerung war. Die Tatsache aber, dass die Bundesrepublik und Griechenland Teil der "freien Welt" und "Frontstaaten" im Kalten Krieg waren, spielte - neben dem Europäisierungsprozess - eine wichtige Rolle für den Versuch, das belastende Erbe der Vergangenheit zu überwinden. Im Seminar (3 SWS) werden wichtige Etappen der bilateralen deutsch-griechischen Nachkriegsbeziehungen erarbeitet. Im Mittelpunkt stehen die Adenauer- und Karamanlis-Ära in den fünfziger Jahren, die Bedeutung der DDR, das Leben der griechischen Gastarbeiter in der Bundesrepublik, die Zeit der Obristen-Diktatur in Griechenland (1967-1974) und die deutsche Wiedervereinigung. Am Beispiel ausgewählter Quellen werden zudem Forschungskontroversen beleuchtet und erörtert. Unter anderem geht es um die Ahndung nationalsozialistischer Kriegsverbrechen in Griechenland, die Frage der Reparationen und die so genannte "Besatzungsanleihe".
Empfohlene Literatur: Katerina Králová, Das Vermächtnis der Besatzung. Deutsch-griechische Beziehungen seit 1940, Köln-Weimar-Wien 2016. Dimitrios K. Apostolopoulos, Die griechisch-deutschen Nachkriegsbeziehungen. Historische Hypothek und moralischer Kredit, Frankfurt am Main 2004.
Zusätzliche Informationen: Das Seminar Neueste Geschichte nimmt innerhalb des Bachelorstudiums einen herausgehobenen Platz ein: Es übernimmt zu Beginn des Studiums einen relativ großen Anteil der propädeutischen Ausbildung, d.h. des "Handwerkszeugs des Historikers". Insofern nimmt die Propädeutik in diesem Seminar großen Raum ein. Dabei wird die Propädeutik vom Thema des Seminars her entwickelt.