Lehrende/r: PD Dr. Thomas Weller
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Ü.Neuere.Geschichte
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: WS 1718 Üb FNZ
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Keine besonderen Zugangsvoraussetzungen. B.A. Geschichte: Diese Übung ist Bestandteil des Moduls 4 (Neuere Geschichte). Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung. B.A. KF, M.A., M.Ed. Geschichte: Diese Übung ist Teil des Aufbaumoduls Neuzeit. Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung. Staatsexamen/Magister: Studierende der alten Studiengänge können einen benoteten Schein erwerben.
Inhalt: Die ständische Gesellschaft der Frühen Neuzeit beruhte maßgeblich auf dem Prinzip sozialer Ungleichheit. Im Wertehorizont der Zeitgenossen war jedem Einzelnen ein fester Platz innerhalb einer als statisch imaginierten Gesellschaftsordnung zugewiesen. Neben dem Stand einer Person, also ihrem in der Regel qua Geburt erworbenen, sozialen und politisch-rechtlichen Status, sowie der ungleichen Verteilung ökonomischen Kapitals spielten aber auch andere Dimensionen kultureller Differenz eine zentrale Rolle. Dazu gehörten gender, Ethnizität und »nationale« Zugehörigkeit, aber auch Unterschiede des religiösen Bekenntnisses. All diese Unterscheidungen waren aber nicht a priori gegeben, sondern wurden in der sozialen Praxis der Akteure stets aufs Neue hergestellt und symbolisch bekräftigt. Anhand der gemeinsamen Diskussion von ausgewählten Quellen und Forschungsbeiträgen möchte die Übung tiefere Einblicke in solche Praktiken des doing difference in der frühneuzeitlichen Ständegesellschaft vermitteln. Bewusst soll dabei nach den Überschneidungen zwischen den einzelnen Dimensionen sozialer Ungleichheit im Sinne des Konzepts der Intersektionalität gefragt werden.
Empfohlene Literatur: Marian Füssel / Thomas Weller (Hg.), Soziale Ungleichheit und ständische Gesellschaft. Theorien und Debatten in der Frühneuzeitforschung (Zeitsprünge 15), Frankfurt a. M. 2011. Gabriele Winker / Nina Degele, Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheiten. Bielefeld 2010.
Zusätzliche Informationen: Von den Teilnehmenden wird die aktive Beteiligung an den gemeinsamen Diskussionen sowie die Übernahme eines kurzen Referats oder die Vorbereitung eines Quellentexts erwartet. Die Veranstaltung wird als Blockseminar an drei Freitagen und Samstagen im Institut für Europäische Geschichte stattfinden.