Lehrende/r: PD Dr. Alexander Nebrig
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: Internat. Buchmarkt
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Anglophone E-Books werden heute problemlos in Deutschland oder China verkauft. Aber auch in der analogen Buchkultur war der Markt für ein Buch nicht auf ein Vertriebsgebiet beschränkt. Schon in der Frühen Neuzeit wurden neulateinische Bücher im gesamten gelehrten Europa nachgefragt, in der Aufklärungsepoche französische Bücher nicht nur in Paris, sondern auch in Berlin oder St. Petersburg angeboten. Durch internationale Urheberrechtsabkommen seit dem 19. Jahrhundert ermöglicht, gibt es nicht nur einen internationalen Markt für gedruckte Bücher, sondern auch für ihre Ideen. Auf ihm verkaufen transnational operierende Agenturen und Verlage Übersetzungslizenzen und intermediale Adaptionsrechte. Ihr ökonomisches Handeln schafft den Haushalt der Weltliteratur. Die internationale Verflechtung kann neben der Distributions- und Rezeptionsebene auch auf der Produktionsebene beobachtet werden: Bücher werden in Deutschland konzipiert und in Ungarn gedruckt oder wie in der Aufklärungsepoche in Paris gedruckt und im schweizerischen, zu Preußen gehörenden Neuchâtel nachgedruckt. – Die Vorlesung möchte historische und systematische Gesichtspunkte des internationalen Buchmarktes, seine politischen und ökonomischen Institutionen sowie zentrale internationale und globale Vermittlungsinstanzen und -praktiken vorstellen.
