05.155.16_830 Ü. Aspekte des Performativen: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ – Grenzgebiete von Person und Persona der Akteure im zeitgenössischen Schauspiel

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Boris Motzki M.A.

Veranstaltungsart: Übung

Anzeige im Stundenplan: Ü Aspekte Performat

Semesterwochenstunden: 1

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 21

Anmeldegruppe: Ü. Aspekte des Perofrmativen/Ü. Intermedial & Interkulturell/M.A. Ü. Theater- und Medienpraxis

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Falls Sie die Ü. Intermedial und interkulturelle Perspektiven der Theaterpraxis (Beifach-Modul 06, PO 2011) im selben Semester besuchen wie die Ü. Aspekte des Performativen (Beifach-Modul 04), PO 2011 kommt es zu Problemen bei der Anmeldung in JOGU-StINe. Bitte kommen Sie in diesem Fall während der Lehrveranstaltungsanmeldephasen in die Sprechstunde Ihrer Lehrveranstaltungsmanagerin.
 
Danke.

Aus organisatorischen Gründen werden die Zeiten und Räume erst zur zweiten Lehrveranstaltungsanmeldephase veröffentlicht.

Inhalt:
Schiller spricht in seiner „ästhetische(n) Erziehung des Menschen“ davon, dass der Mensch „nur da ganz Mensch“ sei, „wo er spielt“. Diese Idee vom Menschen als homo ludens wird immer wieder aufgegriffen, u.a. auch von Marcuse in „Der eindimensionale Mensch“ oder jüngst von Hüther in „Rettet das Spiel! Weil Leben mehr als Funktionieren ist“.
Dass SchauspielerInnen per se spielende Menschen sind und dadurch also nach Schiller immer „ganz Mensch“, ist die logische Analogie. Wo aber fängt dann der Mensch an und wo hört er auf, wo der Schauspieler, wo die Figur? Kann man diese Grenzen überhaupt noch klar ziehen? Oder ist es im zeitgenössischen Schauspiel nicht vielmehr so, dass der Übergang zwischen Person und Persona, also zwischen dem Mensch/Schauspieler und der zu verkörpernden Figur, immer fließender wird? Dieser Frage soll anhand von konkreten Inszenierungsbeispielen nachgegangen werden, anhand genereller „privater Ausstiege“ im Spiel bei Arbeiten von Castorf und Pollesch, konkret benutzter privater Biographie in Arbeiten von Rimini Protokoll, Oliver Frljic, Dariusch Yazdkhasti, Peter van den Eede, Dimitri Schaad u.a. sowie Formaten mit Nutzung privater Erfahrungsberichte wie der Bürgerbühne.

Empfohlene Literatur:
Literatur:
-Carlson, Marvin (1984): Theories of the theatre. New York.
-Hüther, Gerald und Quarch, Christoph (2016): Rettet das Spiel! Weil Leben mehr als Funktionieren ist. München.
-Jolande, Jacobi (1987): Die Psychologie von C. G. Jung. Frankfurt. S. 36ff.: Psychologische Typen und Die Beziehung zwischen dem Ich und dem Unbewußten.
-Marcuse, Herbert (2004): Der eindimensionale Mensch. München.
Inszenierungsbeispiele:
-Wallenstein (2005), Nationaltheater Mannheim, R: Rimini Protokoll
-Amerika (2009), Nationaltheater Mannheim, R: A. Tantanian
- Peking Opel (2011), Akademietheater Wien, R: R. Pollesch
-Balkan macht frei (2015), Residenztheater München, R: O. Frljic
-Ein Volksfeind (2017), Staatstheater Mainz, R:D.Yazdkhasti
-Die Konsistenz der Wirklichkeit (2017), Akademie August Everding München, R: D: Schaad
-ForsterHuberHeyne (2017), Staatstheater Mainz, R: P.van den Eede
-Der haarige Affe (2018), Deutsches Schauspielhaus Hamburg, R: F. Castorf

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Sa, 21. Apr. 2018 10:00 17:00 01 423 P103 Boris Motzki M.A.
2 So, 22. Apr. 2018 10:00 17:00 01 423 P103 Boris Motzki M.A.
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
Lehrende/r
Boris Motzki M.A.