Lehrende/r: Dr. Torsten Cress
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S Wahlveranstaltung
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 28
Anmeldegruppe: Seminar Wahlveranstaltung
Voraussetzungen / Organisatorisches: Zielgruppe:
Inhalt: Karl Mannheims Status als zentrale Gründungsfigur der Wissenssoziologie resultiert insbesondere aus seinen Überlegungen zur Standortgebundenheit des Wissens, mit der er die Marx’sche Einsicht in die Seinsgebundenheit des Bewusstseins weiterentwickelt. Wo sich spätere Ansätze in einem allgemeineren Zugriff für das Alltagswissen interessieren, rückt Mannheim die Weltanschauung in den Vordergrund: Ausgehend von der politischen Krise der Weimarer Republik entwickelt er den Versuch, Form und Gehalt politischer Ideologien auf die ihnen zugrunde liegenden sozialen Konstellationen und kollektiv geteilten Erfahrungen hin zu analysieren und so die Grundlage für die Vermittlung miteinander konkurrierender Weltsichten und Interessen zu schaffen. Seine damit verbundenen Einsichten in die soziale Gebundenheit und Relativität des Wissens sind ebenso wegweisend wie seine Analysen konkreter Weltanschauungen und seine methodischen Überlegungen zur Interpretation solcher Denksysteme, die sich auch in der empirischen Forschung niedergeschlagen haben. An grundlegenden Schriften Mannheims, zu denen neben seinem Hauptwerk „Ideologie und Utopie“ auch seine Generationentheorie, seine Überlegungen zur Konkurrenz um die Durchsetzung der „richtigen“ Deutung der Welt und seine Rekonstruktion konservativen Denkens gehören, wollen wir uns mit dem Werk dieses Denkers vertraut machen, das bis heute nichts von seiner Faszination und Aktualität verloren hat.
Empfohlene Literatur: Literatur: Karl Mannheim 1995 [1929]: Ideologie und Utopie. Frankfurt am Main: Klostermann.