Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Herbert Kalthoff
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S Emp. Methoden FG
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 7,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Voraussetzungen / Organisatorisches: Zielgruppe:
Inhalt: Soziale Felder oder System sind u.d. durch ihre Dokumente gekennzeichnet: Diagramme, Tabellen, Bilder. Diese Dokumente sind aktive Dinge, die etwas 'tun' und 'leisten': Listen etwa stellen komplexe Sachverhalte vereinfachend dar, machen sie auf diese Weise handhabbar und dienen oft auch als Entscheidungsgrundlage; Handreichungen dienen als "Drehbücher" für die Durchführung regelmäßiger Handlungsvollzüge und antizipieren typische Handlungsprobleme; Erfassungsbögen dokumentieren und filtern Informationen, die als Sachverhalte bearbeitet werden können. Solche und andere Dokumente spiegeln das je spezifische Wissen eines Feldes sowie die Relevanz, die man den Dokumenten zuschreibt. Dieser mitunter hohe Stellenwert der Dokumente spiegelt sich in der qualitativen Forschung nicht in jedem Fall wider, auch weil nicht immer klar ist, wie genau solche Dokumente in die Analyse einbezogen werden können. Daher drängen sich für die empirische Forschung verschiedene Fragen auf, etwa: Nach welchen Kriterien sammelt man Dokumente und welchen erkenntnistheoretischen Stellenwert haben sie? Wie lassen sich Dokumente analysieren und durch andere Datentypen kontextieren? Das Seminar beschäftigt sich mit diesen und weiteren Fragen. DieTeilnehmerInnen lernen, wie man einen 'zweiten Blick' auf Dokumente als Dokumente wirft, und wie man Dokumente in ihre Darstellungselemente zerlegt und analysiert.
Empfohlene Literatur: Silverman, David (Hrsg.), 2011: Qualitative Research. Issues of Theory, Method and Practice. London: Sage,